Zukunftsforscher werfen gewöhnlich einen Blick auf die Gegenwart und schreiben aktuelle Entwicklungen und Moden um einige Jahre fort, ohne Gewähr, aber mit erstaunlicher Selbstgewissheit. Auch Eric Schmidt und Jared Cohen schauen ins Jahr 2025.
Doch der Executive Chairman von Google und sein Forschungsdirektor wissen, wovon sie reden – schließlich leiten sie die Geschicke des weltweit mächtigsten, innovativsten und neugierigsten Internetkonzerns. In ihrem Buch über „Das neue digitale Zeitalter” und die „Umgestaltung der Zukunft von Menschen, Nationen und Unternehmen” (wie Titel und Untertitel des Originals übersetzt lauten) beschreiben sie ein Reich des künftig Möglichen, ja sogar Wahrscheinlichen, mit allen Licht- und Schattenseiten.
Und das umfasst nun einmal nicht nur die wünschenswerte Förderung von Wohlstand, Demokratie und Bildungschancen auch in Drittwelt- und Schwellenländern, sondern daneben Bedrohungen wie Cyber- und Staatsterrorismus, Drohnenkriege, Radikalisierung und totale Zensur. Was als Katalysator für gesellschaftliche und politische Entwicklungen dient, könnte demnach zu albtraumhaften Zuständen führen, wenn niemand gegensteuert. Einen Einblick in den Intimbereich ihres Unternehmens gestatten die Autoren zwar nicht, dafür erstellen sie nachvollziehbare Prognosen und entwerfen ein differenziertes, kompetentes Bild eines beunruhigenden Szenarios.
Hans Schmidt