Florian Freistetter hat für sein neues Buch ein populäres Thema aus einem boomenden Forschungsfeld gewählt: Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Heute, da fast täglich Neuentdeckungen gemeldet werden, ist der mühsame Start fast vergessen. 1991 hatten britische Radioastronomen die Fachwelt mit der Nachricht in Erstaunen versetzt, dass 30 000 Lichtjahre von uns entfernt ein Planet um einen ausgebrannten Stern kreise. Dieser „Fund” wäre als erster Exoplanet in die Annalen eingegangen, hätten die Forscher nicht bald zurückrudern müssen: Sie hatten bei ihrer Analyse die elliptische Erdbahn vergessen. Die Schwankungen in den Beobachtungsdaten waren kein Beleg für einen fernen Himmelskörper, sondern die Wirkung des nächsten Planeten schlechthin: der Erde. Der erste „fremde” Planet, genannt PSR B1257+12 A, wurde dann 1992 im Sternbild Jungfrau gefunden.
Der studierte Astronom, Wissenschaftsautor und Blogger Florian Freistetter schlägt mit solchen Geschichten einen historischen Bogen, um schließlich beim heutigen Stand von über 1700 bekannten Exoplaneten zu landen. Er lässt den Leser teilhaben an der Goldgräberstimmung, von der die Astronomen seit zwei Jahrzehnten gepackt sind. Verständlich geschrieben und spannend zu lesen – empfehlenswert.
Thorsten Dambeck