Es klingt unglaublich: Das Mammut könnte etwa 10 000 Jahre nach seinem Aussterben wieder auferstehen. Große Teile seiner Erbinformation wurden bereits im Computer rekonstruiert, und die synthetische Biologie entwickelt vielversprechende Methoden, um das Erbmaterial der Eiszeitriesen nachzubauen.
Wie das ablaufen könnte, beschreibt der Wissenschaftsjournalist Olaf Fritsche gleichermaßen unterhaltsam, leicht verständlich und informativ. Dabei lässt er die Hürden, die auf dem Weg zum auferstandenen Mammut noch genommen werden müssen, keineswegs aus. Und er wagt sogar eine Prognose: Bis zum Jahr 2050 könnten in eigens angelegten Tierparks Mammuts und Säbelzahntiger von Besuchern bestaunt werden. Er hält es sogar für denkbar, dass auch unsere Vettern, die Neandertaler, eines Tages wieder unter uns leben werden. Eine Schöpfung neuen Lebens wären diese Kopien natürlich nicht. Auch das Bakterium, dessen Erbgut der Gen-Pionier Craig Venter bereits 2010 im Labor zusammenbaute, ist kein „künstliches Leben”, sondern nur ein genetisches Plagiat.
Olaf Fritsche fühlt den Stars der synthetischen Biologie gründlich auf den Zahn. Sorgfältig unterscheidet er zwischen hochfliegenden Plänen und der Realität im Labor. Und er sieht auch die Schattenseiten: So warnt er vor Entwicklungen der synthetischen Biologie, die zu neuen Biowaffen führen könnten.
Michael Lange