Lebendig und fesselnd beschreibt das Autorenduo, wie die Homöopathie trotzdem einen derartigen Siegeszug antreten konnte. Den Weg dafür geebnet hat ein mächtiger Verbündeter: der Placebo-Effekt. Denn die Homöopathie hilft tatsächlich weil sie auf ausführliche Gespräche mit einem mitfühlenden Arzt setzt, auf Rituale beim Zubereiten der Mittelchen, auf den festen Glauben an die Wirkung und auf subjektive Erfahrungsberichte. Da kann die Schulmedizin noch einiges lernen, betonen die Autoren.
Wenn nichts drin ist, können die Mittelchen aber wenigstens nicht schaden, hört man oft. Weymayr und Heißmann betonen: Das ist ein Irrtum! Denn zum einen führt eine homöopathische Behandlung nicht selten dazu, dass hilfreiche Medikamente nicht oder viel zu spät eingenommen werden. Zum anderen unterwandert der Glaube an etwas so Irrationales wie die Homöopathie das rationale, logische Denken. Es wird zum Beispiel völlig beliebig, was Ärzte wann verschreiben und was die Krankenkassen bezahlen. Fazit: Dieses Buch ist ein Muss, für Ärzte, für Apotheker, für Politiker, für Eltern eigentlich für jeden, der lesen kann.
Ilka Lehnen-Beyel