Mark Watney hat Pech: In einem Staubsturm wird er von einer Stabantenne getroffen und verliert das Bewusstsein. Seine Kameraden halten ihn für tot und lassen ihn zurück. Eine Katastrophe – denn die Szene spielt sich Millionen Kilometer von der Erde entfernt ab. Watney gehört zu den ersten Astronauten, die den Mars betreten haben. Als er wieder zu sich kommt, erscheint seine Situation aussichtslos: gefangen in der lebensfeind lichen Ödnis des Roten Planeten, mit begrenzten Vorräten an Lebensmitteln und kaum Luft zum Atmen. Und so schnell schafft es die NASA nicht, ein Raumschiff zu schicken …
So beginnt der Science-Fiction-Roman „Der Marsianer”, mit dem Andy Weir sein von den US-amerikanischen Medien hochgelobtes Debüt gibt. Allerdings kommt das Buch nur schwer in Gang. Auf den ersten 100 Seiten schildert der Autor detailverliebt, wie Watney Kartoffeln züchtet und Vorräte an Wasser und Sauerstoff anlegt. Die seitenlangen Einträge im Logbuch mögen für Chemiker und Pflanzenphysiologen interessant sein, spannend sind sie nicht. Doch wer diese Hürde genommen hat, den erwartet eine zunehmend rasante Geschichte.
Die Handlung spielt nicht nur auf dem Mars, sondern auch im irdischen Kontrollzentrum und im Raumschiff mit Watneys Kollegen an Bord. Weir bietet eine Mischung von Robinsonade und Apollo-13-Story. Unter der Regie von Ridley Scott wird der Stoff denn auch verfilmt und soll im November in die Kinos kommen.