“Ich rieche, als hätte ein Stinktier auf verschwitzte Socken geschissen. Heute ist der glücklichste Tag meines Lebens.” Mark Watney hat es geschafft. Er hat fast zwei Jahre allein auf dem Mars überlebt. Dass er bestialisch müffelt, als ihn die Astronauten des Rettungstrupps aus dem Raumanzug schälen – nun ja. “…schon eine Weile her, seit ich mich das letzte Mal gewaschen habe.” Er hatte wichtigere Probleme zu lösen, als ihm nach einem Unfall auf dem Roten Planeten klar wurde, dass sein Team auf dem Weg zur Erde war. Ohne ihn. Die Mannschaft dachte, er sei tot. Die Frage war: Wie lange konnte er durchhalten?
Wie Mark Watney ein Überlebenskonzept entwickelt, ist fesselnd, dramatisch – und Schritt für Schritt glaubhaft und nachvollziehbar. Von der Anlage eines Kartoffelackers in der Zeltkuppel bis zur Gewinnung von Wasser aus Raketentreibstoff. Dabei weiß Watney lange Zeit nicht, dass er von der Erde aus über Satelliten beobachtet wird – seine Anstrengungen, die Rückschläge und Katastrophen. Auch wer den Kinofilm von Ridley Scott gesehen hat, wird durch das Buch – und das, was der Film nicht zeigen konnte – gepackt werden.
Im erzählerischen Nebenstrang gibt Weir Einblicke hinter die Kulissen der Forschung: Wie reagiert die NASA? Was erzählt man der Öffentlichkeit? Wie kommt es, dass plötzlich alle Hoffnungen auf einer Rakete “made in China” ruhen? Ein guter Rat: Man sollte diesen Science-Thriller nicht in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit lesen, denn das Risiko ist groß, dadurch den Ausstieg zu verpassen.