Als Terroristen in London einen U-Bahn- Wagen in die Luft sprengen, überlebt der Computerwissenschaftler Thomas den Anschlag. Aber danach hat er sich auf seltsame Weise verändert. Er kann nicht mehr lachen, ohne Sekunden später in einen Zustand schwerer Niedergeschlagenheit zu fallen. Thomas weiß, dass er noch wenige Augenblicke vor dem Attentat bester Laune war, vermutlich wirklich gelacht hat. Was ist passiert? Sein Gedächtnis hat die Folge der Ereignisse gespeichert und ist nun außerstande, Lachen nicht mit Todesangst und tiefer Traurigkeit zu verbinden.
Anhand solcher und vieler anderer Geschichten nimmt sich Giovanni Frazzetto in sieben Kapiteln die großen menschlichen Gefühle vor: Wut, Schuld, Angst, Trauer, Mitgefühl, Freude und Liebe. Der Molekularbiologe verpackt die harten neurowissenschaftlichen Fakten in Fallbeispiele und anschauliche Grafiken, die auch für Laien gut verständlich sind. Und er schaut nicht nur auf die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge, sondern macht auch Ausflüge zu Malern, Schriftstellern und Philosophen. Nach der fesselnden Lektüre ist der Leser nicht nur auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft, sondern versteht auch sich selbst ein ganzes Stück besser.
Malena Jacob