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Das Wunder des weiblichen Körpers

Bücher

Das Wunder des weiblichen Körpers

Cover Eva von Cat Bohannon

Der Erfolg unserer Art wurde, und wird noch immer, in den Bäuchen von Frauen getragen, schreibt Cat Bohannon. Die Autorin lädt ein zu einer Reise durch 200 Millionen Jahre Evolutionsgeschichte.

Wie konnte es der Menschheit gelingen, zu überleben? Laut Bohannon sind die wichtigsten Erfindungen unserer Vorfahrinnen nicht die Steinwerkzeuge, nicht das Feuer, auch nicht der Ackerbau, das Rad oder Penicillin – sondern die Gynäkologie. Damit meint die Autorin das medizinische Wissen, das Mutter und Kind überleben lässt. Wir nutzen es in jeder einzelnen gegenwärtigen Kultur. Und Schriftstücke sowie Funde etwa eines uralten Spekulums aus Eisen beweisen, dass wir Gynäkologie auch in früheren Kulturen praktiziert haben.

Es geht im Buch also um uns als Mädchen, Frauen, Mütter, Menschen. Die Leserin lernt einiges über ihren eigenen Körper. Es wundert nicht, dass sich dabei viel um Sex, Schwangerschaft und Geburt dreht. Doch betont Bohannon: “Mutterschaft ist keineswegs die Erfüllung der Weiblichkeit.” Das Buch ist also nicht nur für (werdende) Mamas interessant, sondern für Wissenschaftsbegeisterte aller Geschlechter. Es vereint Medizin, Biologie und Paläontologie. So schreibt die Autorin über aktuelle Entwicklungen in der geschlechterspezifischen Medizin und beleuchtet, wie eine sexistische Gesellschaft die Entwicklung des Gehirns prägt.

Bohannon erklärt körperliche Prozesse im Detail und anschaulich, auch auf molekularer Ebene. Sie macht es sich nicht leicht, sondern differenziert, wo nötig. Dabei räumt sie mit dem Mythos vom schwächeren Geschlecht auf. Mit kritischem Blick auf Studienergebnisse prüft sie Vorurteile wie das zur Sportlichkeit: Ja, Männer haben mehr Muskelmasse. Aber in Sachen Ausdauer siegt der Frauenkörper. Und Klischees wie das zum Orientierungssinn: Ja, bei erwachsenen Frauen und Männern gibt es leichte Unterschiede bei der räumlichen Orientierung. Aber die Unterschiede liegen nicht grundsätzlich in der Fähigkeit, sondern in der Art des räumlichen Denkens. Es geht Bohannon nicht darum, ein überlegenes Geschlecht zu definieren, sondern schlichtweg das Wunder des weiblichen Körpers anzuerkennen.

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Die Erläuterungen der Autorin sind teils humorvoll und durchweg fachlich fundiert: Rund ein Viertel des Buchumfangs bilden Anmerkungen, Bibliografie und Register. Salome Berblinger

Cat Bohannon
Eva
C.Bertelsmann, 768 S., € 30,–
ISBN 978-3-570-10209-1

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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Mei|o|se  〈f. 19; Genetik〉 = Reduktionsteilung

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