„Ich halte mich für die glücklichste Frau, die jemals gelebt hat.” Zu diesem Schluss kommt die Wissenschaftlerin Alma Whittaker 1879 nach beinahe 80 Lebensjahren. Dabei war sie als junge Frau unattraktiv und wurde von ihrer großen Liebe verschmäht. In den prächtigen Gewächshäusern ihres Vaters, der durch Pflanzenhandel reich geworden war, begann die enttäuschte Alma Moose zu beobachten und zu erforschen. Und sie fand damit ihre Lebensaufgabe.
Mit der fiktiven Figur der Alma Whittaker hat die amerikanische Erfolgsautorin Elizabeth Gilbert („Eat, Pray, Love”) eine Protagonistin geschaffen, deren Geschichte den Leser fesselt, und die Darwins Zeitalter als große Umbruchsphase der Biologie begreifbar macht.
Mit Anfang 50 verlässt Alma Whittaker ihren Geburtsort und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise nach Tahiti. Dort ersinnt sie ihre Theorie von der Entwicklung der Lebenswelt, die Gedanken von Charles Darwins Theorie der natürlichen Selektion vorwegnimmt und auch Anleihen bei dessen Konkurrenten Alfred Russel Wallace macht. Ihre Lebensgeschichte führt vor Augen, wie Wissenschaftlerinnen im 19. Jahrhundert lebten. Tatsächlich gab es erstaunlich viele solche Frauen, die heute kaum noch jemand kennt.
Malena Jacob