„Wenn ich in den Spiegel blicke, sehe ich einen Elefanten“, schreibt Hannah Mumby. Wie sie zu dieser erstaunlichen Ansicht kommt, erläutert die britische Verhaltensforscherin in ihrem Buch – einer so amüsanten wie informativen Mischung aus Lehrbuch, Autobiografie und Reisebeschreibung.
Bulumko, Thaung Sein Win, Pepsi: Anhand solcher Elefantenpersönlichkeiten in Afrika und Asien beschreibt die junge Biologin, wie sie sich diesen faszinierenden Tieren genähert hat. Und natürlich fehlen auch die Geschichten berühmter Elefanten nicht, etwa die von Jumbo, dessen Name zum Synonym für Größe wurde. Er kam als Attraktion vom Sudan über Paris nach Nordamerika und wurde 1885 mit nur 24 Jahren in Ontario von einer Lokomotive tödlich verletzt.
In ihren Erzählungen und Beschreibungen vermittelt Hannah Mumby eindrucksvolles Wissen über die Biologie und vor allem über das Sozialleben der Elefanten. Und sie macht deutlich, dass Leben und Verhalten der sensiblen Dickhäuter in vieler Hinsicht Parallelen zum Menschen aufweisen. Was es umso bedrückender macht, dass Menschen diese Riesen wegen ihrer Stoßzähne so gnadenlos wildern.
Ihre biologischen Ausführungen bettet Mumby, die inzwischen an der University of Hong Kong lehrt, in ihre persönlichen Erlebnisse auf Forschungsstationen in Asien, Afrika und den USA ein. Das macht die Lektüre auch für Nachwuchsforscher interessant, nach dem Motto: So spannend kann Biologie sein.
Klaus Zintz
Hannah Mumby
ELEFANTEN
Carl Hanser, 302 S., € 26,–
ISBN 978-3-446-26931-6
Frank Westerman
WAS UNS ZU MENSCHEN MACHT
Aufbau, 278 S., € 22,–
ISBN 978–3–351–03826–7