Sie finden, Schlaf sei ein schnarchlangweiliges Thema? Darüber sei schon alles gesagt? Vorsicht, Sie könnten ein hochinteressantes Buch verpassen: Albrecht Vorsters „Warum wir schlafen“ wird Sie auf keiner seiner 413 Seiten zum Gähnen bringen.
Der Autor ist Schlafforscher und mehfacher Science-Slam-Gewinner. Zur Zeit promoviert er in Tübingen beim Leibniz-Preisträger Jan Born, dem wir viele Erkenntnisse zum Lernen im Schlaf verdanken. Vorster erforscht dort den Schlaf der Meeresschnecke Aplysia, an der Eric Kandel die Grundzüge des Erinnerns aufgeklärt hat.
Was bedeuten unsere Träume? Wie funktioniert unsere innere Uhr? Was tun, wenn das Baby nachts schreit, der Opa schnarcht oder die Oma vor dem Fernseher einschläft? Egal mit welcher Schlaffrage Sie sich schon herumgeschlagen haben, in Vorsters Buch bekommen Sie die aktuellsten Informationen aus der Wissenschaft. Eine entscheidende Studie zu den Ursachen der Narkolepsie – dabei kommt es zu plötzlichen Schlafattacken, auch tagsüber – erschien sogar just in dem Moment, als der Autor am entsprechenden Kapitel schrieb. Judith Rauch
Albrecht Vorster
WARUM WIR SCHLAFEN
Heyne, München 2019
413 S., € 18,–
ISBN 978–3–453–20609–0