In Vorträgen, Artikeln und vor allem Büchern weiß der Astrophysiker schon lange ein interessiertes Laienpublikum zu fesseln. Als Mitglied der bdw-Jury habe auch ich Hasingers neues Buch auf Platz eins gesetzt. Denn Hasinger ist nicht nur ein kundiger Reiseführer durch die dramatischen Phasen des im Feuerinferno werdenden und schließlich erkaltenden Kosmos. Er packt auch gekonnt die diffizilen Fragen an: nach dem Anfang der Zeit, nach Wurmlöchern oder der Unendlichkeit des Raumes. Das Schwierigste kommt wie immer zuletzt: “Wo bleibt Gott?” Offenbar zählt es zur Pflicht dieser Art von Büchern, mit einem Glaubensbekenntnis zu enden als wäre das Ende des Universums nicht schon Ende genug.
Was also hat der brillante Röntgenastronom Günther Hasinger zu diesem Thema zu sagen? Nach eingehender Selbstbefragung und Debatten etwa mit Hans Küng folgert er ganz im Sinne von Ludwig Feuerbach: “Gott ist in den Hirnen der Menschen sonst nirgends.” Doch er gibt zu, dass ihn die mysteriöse Dunkle Energie zum Grübeln bringt. Und er fragt: “Ist Gott das Nichts?”
Jurymitglied Reinhard Breuer, Spektrum der Wissenschaft