Im Laufe der Erdgeschichte kam es zu fünf tiefgreifenden Massenaussterben von Tier- und Pflanzenarten. Verursacht wurden sie durch Naturkatastrophen, zum Beispiel tiefgreifende Klimaänderungen. Doch seit die Menschheit existiert, gibt es eine neue Bedrohung. Wir haben den Planeten in kurzer Zeit völlig umgekrempelt und damit das sechste große Artensterben eingeleitet!
Die amerikanische Wissenschaftsjournalistin Elizabeth Kolbert hat sich auf die Spurensuche rund um den Erdball gemacht. In Paris hielt sie die Zähne des ausgestorbenen Mastodons in den Händen. Bei Tauchgängen im Mittelmeer erkundete sie die Versauerung der Ozeane, die zum Sterben der Korallenriffe führt. Sie besuchte den schrumpfenden Regenwald am Amazonas und kletterte in Höhlen in den USA, wo Fledermäuse am Weißnasensyndrom sterben. Ihre Reportagen belegen: Der Artenschwund durch menschliche Eingriffe greift weltweit um sich. Viele Lebewesen sind dem Tempo nicht gewachsen, in dem der Mensch die Umwelt verändert. Durch die Erderwärmung, zerstörte Lebensräume und global verbreitete Krankheitserreger hat sich die natürliche Aussterberate vervielfacht.
Kolbert führt mit plastischen Bildern die komplexen geologischen und ökologischen Zusammenhänge deutlich vor Augen. Ihr Buch, das mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet wurde, ist ein kritischer Blick auf die erfinderische und zugleich zerstörerische Spezies Mensch.