Der Journalist John Carreyrou erzählt die Geschichte des US-Medizintechnik-Unternehmens Theranos – 2003 gegründet von der 19-jährigen Elizabeth Holmes, 2014 mit über 9 Milliarden US-Dollar bewertet und 2015 Arbeitgeber für 800 Menschen. 2018 war Theranos bankrott, nachdem die US-Börsenaufsicht dem Unternehmen „organisierten jahrelangen Betrug“ vorgeworfen hatte.
Theranos hatte behauptet, dass dank einer selbstentwickelten Technologie ein einziger Tropfen Blut aus der Fingerkuppe genügt, um kostengünstig mehr als 300 Blutwerte ermitteln und Therapien steuern zu können. Dass der Betrug aufflog, war auch Carreyrou zu verdanken: Der Pulitzer-Preisträger hatte monatelang für einen Artikel im Wall Street Journal recherchiert.
Carreyrous Buch blickt hinter die Kulissen der Geschäftswelt im legendären Silicon Valley. Auf der Basis vieler Mails, Interviews, Gerichtsakten und Medienberichte zeichnet der Journalist detailliert nach, wie es Theranos gelingen konnte, Investoren, Geschäftspartner und Behörden zu täuschen. Er beleuchtet die Persönlichkeiten von Holmes und einigen Vorstandsmitgliedern ebenso wie die Firmenorganisation. Und er berichtet über die Überwachung und Einschüchterung von Mitarbeitern und Kritikern. Den technischen und medizinischen Hintergrund des betrügerischen Geschäfts erläutert er allerdings nur kurz.
John Carreyrou
Bad Blood
Deutsche Verlags-Anstalt, 395 S., € 24,– ISBN 978–3–421–04823–3
E-Book für € 19,99, ISBN 978–3–641–22836–1
Hörbuch bei John-Verlag, 600 Min., € 19,99 ISBN 978–3–96384–012–8