Was ist Leben? Um das beantworten zu können, genügt es nicht, die irdische Vielfalt zu studieren. Man bräuchte einen externen Vergleich – und sei es nur eine Mars-Mikrobe. Aber noch wissen wir nicht, ob es auf den Abermilliarden anderen Planeten im All ebenfalls Organismen gibt – und vielleicht sogar uns weit überlegene Intelligenzen. Insofern mutet es kurios an, dass bereits eine ernsthafte, akademisch etablierte Disziplin existiert, die außerirdische Lebensformen zum Forschungsgegenstand hat: die Exo- oder Astrobiologie.
Aleksandar Janjic von der TU München hat den aktuellen Wissensstand in seinem Buch zusammengefasst. Der Astronom und Biologe referiert die umfangreiche Fachliteratur. Im ersten Drittel geht es hauptsächlich um Planeten bei anderen Sternen und um die Suche nach Biosignaturen dort. Das zweite Drittel handelt von Bakterien auf der Erde und im All, wo viele aufschlussreiche Experimente gemacht wurden. Im letzten Drittel wird der Forschungsstand zur Entstehung und Biochemie des irdischen Lebens zusammengefasst und über außerirdische Lebensformen spekuliert.
Leider gibt es kaum Fotos, Illustrationen, Grafiken und Statistiken, um die teils komplizierten Sachverhalte zu veranschaulichen. Außerdem ist das Buch sehr textlastig und kaum durch Zwischenüberschriften gegliedert. Aber es ist gut verständlich geschrieben und erweitert auf jeden Fall den Horizont. Rüdiger Vaas
Aleksandar Janjic
ASTROBIOLOGIE
Springer, 291 S., € 18,–
ISBN 978–3–662–59491–9