Zwei reich illustrierte Bände erzählen von der turbulenten Vergangenheit Deutschlands seit der Altsteinzeit und präsentieren die wichtigsten Funde der letzten 25 Jahre. DEUTSCHLAND VON DER URGESCHICHTE BIS INS MITTELALTER Band 1: Spuren der Jahrtausende Band 2: Archäologie in Deutschland
ES GIBT KEINEN GRUND vor der Dickleibigkeit der Bände zu kapitulieren: Das Lesen wird erleichtert durch die Aufteilung der Themen und Funde in einzelne appetitliche Portionen. Und die schillernde Vielfalt des Stoffes befriedigt die Lese-Lust. Auch das Auge kommt auf seine Kosten durch eine verschwenderische Bebilderung und überaus ansprechende Aquarelle. Die beiden Bücher verraten so ziemlich alles über Geschichte und Archäologie in Deutschland und in der Mitte Europas. Der Band Spuren der Jahrtausende ist ein Geschenk, das sich die Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) zum 100. Geburtstag selbst gemacht hat. Der Leser darf mitfeiern. Er wird in leicht fasslicher Sprache und Diktion durch Deutschland von der Eiszeit bis zum Mittelalter geleitet. Dadurch kann er sehr schön Kontinuitäten, behäbigen Wandel, aber auch abrupte Brüche als geschichtsbildende Faktoren erkennen. Archäologie in Deutschland ist der Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung, die noch bis zum 24. August in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn zu bestaunen ist. Schau und Buch verstehen sich als Leistungsnachweis der deutschen Archäologie in den letzten 25 Jahren, manifestiert in ihren 16 Landesdenkmalämtern. Das sollte einen nicht abschrecken nach 30 Seiten Selbstdarstellung wird es richtig spannend. Auch hier wird der Leser von der Eiszeit bis ins Mittelalter geleitet. Jedoch stehen in diesem Band die mehr oder minder aktuellen Einzelgrabungen und -erkenntnisse im Vordergrund. Das gibt vertiefende Einblicke in das Leben unserer Ahnen und jüngeren Vorfahren. Man staunt, wie gekonnt hier alles zusammengetragen wurde. Die auch einzeln lieferbaren Bände ergänzen sich in idealer Weise und werden sicher bald zahlreiche Gebrauchsspuren durch wiederholtes Schmökern tragen.
Michael Zick, Redakteur für Archäologie bei bild der wissenschaft
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