“Wie wirken Gravitationswellen auf mich und Materie?”, “Warum will man Gravitationswellen überhaupt messen?”, “Was wird man Neues mit Gravitationswellen entdecken können?” Solche Fragen beantwortet Andreas Müller in seinem Buch 10 Dinge, die Sie über Gravitationswellen wissen wollen. Es richtet sich vor allem an Fortgeschrittene mit soliden Astronomie- und Physikkenntnissen, die sich von einem “metrischen Tensor” ebenso wenig abschrecken lassen wie von dem “Kerr-Parameter”. Sie bekommen ausführliche Antworten, die auf hohem Niveau nicht nur die Neugier befriedigen, sondern auch – in vielen grauen Kästen – komplexe Zusammenhänge vermitteln, etwa die grundlegende und unter Insidern berühmte Quadrupolformel, die Albert Einstein 1916 aus seiner Allgemeinen Relativitätstheorie abgeleitet hatte. Etwas seltsam mutet an, dass Müller den anspruchsvollen Inhalt bisweilen in salopper Sprache präsentiert. So heißt es etwa: “Warum erzähle ich Ihnen das alles und nerve Sie mit Details aus der theoretischen Physik?” oder “Das ist mal eine Ansage!” Dagegen sind die den meisten Abschnitten vorangestellten Interviews für jeden Leser – Laie oder Profi – eine Bereicherung. Da erfährt er von renommierten Wissenschaftlern wie Rainer Weiss, einem der drei Physik-Nobelpreisträger 2017, aus erster Hand etwas über dessen persönlichen Antrieb zu forschen, über die Bewertung von Ergebnissen und die Einschätzung künftiger Entwicklungen.
Andreas Müller
10 Dinge, die Sie über Gravitationswellen wissen wollen
Springer, 256 S., € 19,99
ISBN 978–3–662–54408–2