Was kommt dabei heraus, wenn sich Alice nicht ins Wunderland verirrt, sondern in eine Vorlesung über Quantenphysik? Zu befürchten ist eine Tour mit großen Reisestrapazen – wie üblich, wenn mit unzureichenden Mitteln versucht wird, Wissenschaft in ein populäres Gewand zu zwängen, das überall zwickt und nicht schön aussieht. In diesem glücklichen Fall jedoch ist die Reise ein intellektueller und ästhetischer Genuss – denn der Theoretische Physiker Damour und der Zeichner Burniat verbinden ihre Fähigkeiten zu einem großen Comicvergnügen mit Tiefgang. Ein Vergnügen, das gerade dadurch entsteht, dass hier keine Vorlesung so tut, als ob sie ein Comic wäre, sondern vielmehr das Genre des Comics ernst genommen wird.
Damour und Burniat erzählen die Geschichte von Bob und seinem Hund Rick, die als rasende Reporter aufregende Abenteuer gewohnt sind und plötzlich in die verrückteste aller Welten hineingezogen werden: die Quantenwelt. Bob, der eine Einladung zu einer Physikerkonferenz erhalten hat, fällt zwar nicht wie Alice in ein Kaninchenloch, versinkt aber in einem Konferenzstuhl und findet sich plötzlich in einem ganz besonderen Wunderland wieder, wo er den großen Theoretischen Physikern des 20. Jahrhunderts begegnet und – ganz wichtig – den Schrödingerkatzen. Was diese Katzen mit Bobs geliebtem Hund Rick zu tun haben und wie die Geschichte ganz anders ausgeht als erwartet, das muss man einfach lesen und anschauen in diesem köstlichen Buch, das voller Anspielungen und Andeutungen steckt.
Thibault Damour, Mathieu Burniat
DAS GEHEIMNIS DER QUANTENWELT
Knesebeck, München 2017, 168 S.
€ 19,95, ISBN 978–3–957–28050–3
Wissensbuch des Jahres 2017 in der Kategorie Überraschung