Nein, die Kino-“Supernasen” Thomas Gottschalk und Mike Krüger spielen in diesem Buch keine Rolle, aber was Lydia Möcklinghoff über Ameisenbären zu erzählen hat, ist nicht weniger witzig. Das betrifft sowohl die Abenteuer, die sie mit den schlauchnasigen Zotteltieren erlebt hat, als auch ihre hemdsärmelige Sprache.
Seit zehn Jahren lebt die deutsche Zoologin in Brasilien, doch sie besucht immer wieder Kollegen in aller Welt – von Grönland bis hinab zu den Regenwäldern und Savannen Afrikas. Zwar hebt sich der Stil, in dem sie darüber schreibt, deutlich ab vom Duktus aka‧demischer Vorlesungen, doch der Inhalt leidet darunter nicht. Fast beiläufig erzählt sie über Verhalten, Liebesleben und Ökologie – egal, ob sie von hautnahen Begegnungen mit den titelgebenden ‧Helden im Dornengestrüpp des Pantanal berichtet, davon, warum Kob-Antilopen im “Daktari-Gedächtnis-Idyll” an der Elfenbeinküste in Afrika bei Vollmond zu Einzelgängern werden oder vom Wendehalsfrosch in Benin, der bessere Wetterprognosen stellen kann als so mancher Profi.
Nebenbei liefert Möcklinghoff Einblicke in die internationale Artenschutzpolitik und erklärt, warum es beim Schutz des Ameisenbären auch um das Schicksal der südamerikanischen Indio-Völker geht. Wenn sie schließlich bilanziert: “Es ist gar nicht so einfach, ein nicht allzu deprimierendes Buch über Artensterben und Artenschutz zu schreiben”, möchte man ihr zurufen: “Geht doch!”