Es habe sich fast wie Leistungssport angefühlt, als sie ihre mitgebrachten 30 Zuckerrübenpflanzen in jeweils drei Kilogramm schwere Spezialbehälter mit entmagnetisiertem Substrat umtopfte, berichtet Isabel Keller. Die Pflanzenphysiologin von der Technischen Universität Kaiserslautern-Landau war extra ins Forschungszentrum Jülich gereist, um ein besonderes Experiment vorzubereiten – und hat sich dabei einen ordentlichen Muskelkater eingehandelt. Doch die Chance, im hiesigen Speziallabor einen ganz neuen Einblick in die Struktur von Zuckerrüben zu gewinnen, war die Anstrengung wohl wert.
Bei dem Experiment ging es darum, dieselben Zuckerrübenpflanzen (Beta vulgaris) mehrmals während ihres Wachstums zu vermessen, um ein genaues Bild über ihren Zuckerstoffwechsel zu erhalten. Mit einer konventionellen Methode sind solche aufeinanderfolgenden Messungen nicht möglich, da die Pflanze durch die Messung zerstört