Wenn morgens früh über den Hügeln des Odenwalds die Sonne aufgeht und ein Rest nächtlichen Dunstes den davorliegenden Feldern einen Hauch Mystik verleiht, scheint die Welt zwischen Mannheim und Lampertheim noch in Ordnung. Auf der vierspurigen B 44 gibt es um diese Uhrzeit nur wenig Verkehr, von der nahen A 6 ist ebenfalls noch nicht viel zu hören. Ein Rotmilan fliegt gemächlich über die schier endlos wirkende Ackerlandschaft. Die meisten der Flurstücke erstrecken sich über Hunderte Meter, wenn überhaupt, nur durch ein paar Feldwege unterbrochen. Eine Monotonie in Grün. Bäume und Hecken sind Mangelware. Die Fluren wurden gründlich bereinigt, um sie für die industrielle Landwirtschaft zu optimieren. Das Ergebnis ist, wie Ökologen zu sagen pflegen, eine Agrarwüste.