Um herauszufinden, wo und in welchen Mengen sich Stickstoff anreichert, hat Zaehles Team ein komplexes Computermodell entwickelt, das über die Erdoberfläche ein Gitter mit Feldern von 50 mal 50 Kilometer Kantenlänge legt. Für jedes dieser Felder errechnet das Modell, wie viel Stickstoff die dortigen Ökosysteme, ob Wald, Wiese, Gewässer oder Ackerland, freisetzen und wie viel eingetragen wird. In die Berechnungen fließen neben Stickstoffemissionen aus Verkehr, Industrie, Landwirtschaft und privaten Haushalten noch weitere Faktoren ein, etwa die Düngung mit Phosphor oder der Einfluss des Klimawandels. Das Modell liefert einen Überblick, wie viel reaktiver Stickstoff vorhanden ist, wie viel davon in die Atmosphäre entweicht und wie sich dieser Teil über den Erdball verbreitet.
Ergebnis: „Der Mensch hat den Input des Stickstoffkreislaufes seit Beginn der Industriellen Revolution mehr als verdoppelt“, rechnet Zaehle vor. Ein gewaltiger Überschuss, der allerdings regional ungleich verteilt ist. „In den hohen Breiten finden sich nur geringe Stickstoffeinträge,