So gut das auch alles klingt – Landwirte wollen auf ihren Äckern in erster Linie Nahrung anbauen, und keine Ackerwildkräuter. Daher braucht es neue Wege, die mehr Artenvielfalt im Ertragsanbau ermöglichen. Doch geht das überhaupt? „Die meisten Ackerwildkräuter haben kaum ökonomische Relevanz und würden im Gegenteil den Landwirten sogar Nutzen bringen“, meint Agrarbiologe Moritz Nabel vom Bundesamt für Naturschutz. Würde der Landwirt zum Beispiel das einjährige Acker-Stiefmütterchen auf den Feldern belassen, hätte das kaum negative Auswirkungen auf den Ernteertrag. Aber es wäre ein Plus für den Kleinen Perlmutterfalter und für die rund 70 Insekten- und Vogelarten, denen das Acker-Stiefmütterchen Nahrung und ein Zuhause bietet.
Nützliche Ackerwildkräuter
Darüber hinaus verringert eine hohe Artenvielfalt auf dem Acker den Krankheitsdruck und macht die Agrarökosysteme widerstandsfähiger. So gibt es etwa erste Belege, das Hirtentäschel und Acker-Hellerkraut Kohlblattläuse auf Kohlfeldern von der Feldfrucht ablenkt. Dadurch könnte sich die Gefahr von Viruserkrankungen verringern, da