Matriarchinnen und Muttersöhnchen

Als Wissenschaftler wie Ford erstmals von unterschiedlichen Walkulturen sprachen, schlug ihnen Skepsis entgegen. Heute ist das jedoch Stand der Wissenschaft und wird auch von dem Walexperten Jared Towers betont: Das soziale Lernen innerhalb einer Gruppe über die Mutter-Kind-Bindungen hinaus und über Generationen hinweg, die gemeinsame Sprache, besondere Nahrungsvorlieben, spezielle Jagdmethoden und andere spezifische Verhaltensweisen sind definitiv Merkmale unterschiedlicher Kulturen.

Verschiedene Kulturen– ohne Kontakt miteinander

Im südlichen Bereich vor Kanada leben etwa 70 Southern Residents, nördlich davon über 300 Northern Residents und vor Alaska etwa 700 Alaska Residents. Bei den nordpazifischen Residents hatten speziell die südlichen Familien durch den Orca-Fang für Aquarien in den 1970er Jahren viele Mitglieder verloren, ihr Bestand schrumpft seitdem. Die nördlichen Familien hingegen verloren nur wenige Individuen, und ihr Bestand wächst.

Neben den ortstreuen Residents leben in den Gewässern um Vancouver Island noch die Transients (die Durchziehenden), auch Bigg’s Orcas genannt. Sie werden einen Meter länger