Hamm beschäftigt sich seither genau damit. Im Bereich Maschinenbau konstruierte sein Team zum Beispiel große Zahnräder für Windkraftanlagen und stabile Gründungsstrukturen für den Einsatz vor der Küste. Für die Luft- und Raumfahrt, die leichte Bauteile in nur kleinen Stückzahlen verlangt, lohnten sich sogar 3D-Drucke. Für die Automobilindustrie, die mit dem Ziel des geringeren CO2-Ausstoßes eine leichtere Flotte anstrebt, konstruierte das Team sogenannte A-Säulen, Schwenklager und Domstreben. Gewisse Bauprinzipien übertrugen sie auf Yachten für Atlantik-Regatten.
Aktuell entwickelt das Forschungsteam Lösungen für die Architektur. „Dabei entstehen in der Regel ungewöhnliche, komplexe und ästhetische Strukturen. Aber dass dem Design Diatomeen zugrunde liegen, sieht man nicht immer“, erklärt Hamm.
Hamm hat das Potenzial der Bionik früh erkannt und genutzt. Dennoch dauerte jede Produktentwicklung lange, kostete viel Mühe und unzählige Wiederholungen im Labor, erzählt der Forscher. Um den Prozess zu beschleunigen überlegte er mit Kollegen einen Software-Ansatz: Bioniker und Ingenieure aus Hamms