Kiebitze brüten gerne in Kolonien. Sie könnten sich so besser gegen Nesträuber wehren, wie Simon Hohl erläutert. Wenn alle gemeinsam aufpassen, bleibe den einzelnen Brutpaaren mehr Zeit für die Futtersuche und die Betreuung des Nachwuchses. Die Verteidigung des Luftraums mit Sturzflugattacken übernehmen meistens die Männchen, berichtet der Biologe. Zu Beginn der Saison versuchen sie damit auch, eine Partnerin anzuwerben. Beeindrucken durch Kraftmeierei, sozusagen. Noch viel faszinierender sind allerdings die reinen Balzflüge. Die männlichen Kiebitze zeigen sich dabei als kühne Luftakrobaten. Am Wauwiler NAVO-Streifen kann man solche Vorführungen fast hautnah erleben – mit etwas Glück fliegen einem die Tiere nur wenige Metern über den Kopf hinweg. Die Vögel hier seien Zuschauer gewöhnt, meint Hohl grinsend. „Obwohl sie Wildvögel sind, sind das praktisch handzahme Kiebitze.“
Mit dem Fernglas auf Nestsuche
Die Gefiederten stehen tatsächlich unter Dauerbeobachtung. Von Anfang März bis Ende Juli ist jeweils ein Feldteam der Vogelwarte unterwegs, welches