Sie kommen meistens mit der Flut. Wenn die Tide das Nordseewasser landwärts schickt, trägt es ab Februar nebst dem üblichen Getier auch einige Neuankömmlinge mit sich. Glasaale. Die unscheinbaren, etwa sieben Zentimeter langen Schwimmer sind von sehr weit her angereist. Ihre Odyssee begann kurz nach ihrer Geburt in der Tiefe des Westatlantiks und dauerte rund drei Jahre. Jetzt bleiben manche an der Küste, aber die Mehrheit lässt sich für die nächsten Jahre bis Jahrzehnte in Flüssen oder Seen nieder. Hauptsache, das Nahrungsangebot stimmt. Je weiter sie ins Landesinnere vordringen, desto geringer ist die lokale Aalpopulation und desto mehr gibt es für das Einzeltier zu fressen. Das ist wichtig, denn sie müssen schließlich wachsen – jahrelang,