Ein schönes oder außergewöhnliches Motiv erspäht, schnell mal auf den Auslöser der Digicam im Smartphone gedrückt – und gleich ab mit der Aufnahme auf Facebook, um auch Freunde an dem Gesehenen teilhaben zu lassen. So wandern täglich Millionen von Bildern ins und durchs Netz.
Welchen Unterschied es jedoch macht, wenn ein guter Profi-Fotograf dasselbe Motiv stimmungsvoll inszeniert, belegen glänzend diese beiden Aufnahmen. Beide Bilder entstanden für die Titelstory „Der Graphen-Hype – Die Revolution in der Physik?” in bild der wissenschaft 10/2014 in einem Labor des Instituts von Physik-Nobelpreisträger Klaus von Klitzing am Stuttgarter Max-Planck-Institut für Festkörperforschung.
Dort kühlen Forscher im Team von Jurgen Smet Graphen – einen zweidimensionalen Kristall aus reinem Kohlenstoff – auf extrem tiefe Temperaturen von wenigen tausendstel Grad über dem absoluten Nullpunkt, um bei diesen extremen Bedingungen die bemerkenswerten elektrischen Eigenschaften des wundersamen Materials zu untersuchen. Das erste Foto (1) des dazu genutzten komplizierten experimentellen Aufbaus hat bdw-Bildredakteurin Susanne Söhling bei einem Vorab-Termin am Institut gemacht. Bei diesem Besuch ging es darum, eine geplante Fotoproduktion zu besprechen und geeignete Motive dafür ausfindig zu machen. Aus dieser Fotoproduktion wenige Tage später stammt die zweite Aufnahme (2), erstellt von dem Stuttgarter Fotograf Wolfram Scheible, der seit vielen Jahren regelmäßig Beiträge in bild der wissenschaft optisch ins Szene setzt. Der Vergleich zwischen simplem Schnappschuss und professionellem Foto braucht keinen weiteren Kommentar.