EINIGE AUFRECHT gehende Savannenbewohner – kaum größer als 1,50 Meter – pflücken am Waldrand Beeren, andere essen Käfer, ein paar auch Maden, einer schlägt mit einem Hammerstein Nüsse auf. So könnte es gewesen sein in Ostafrika – vor 2,5 Millionen Jahren.
Man weiß wenig über unsere ersten direkten Vorfahren, denen Wissenschaftler den Namen Homo rudolfensis gegeben haben. Und viel von diesem Bisschen verdanken wir dem Frankfurter Forscher Friedemann Schrenk. Ein Unterkiefer des Homo rudolfensis, 1991 von seinem Team ausge raben, machte ihn schlagartig weltberühmt. Der Professor für Paläobiologie ist der Star der bild der wissenschaft-Leserreise, zu der wir im September 2010 aufbrechen. Ziel ist das vielen Europäern kaum bekannte Malawi, das Schrenk als eine der Wiegen der Menschheit bezeichnet. Malawi zieht sich am gleichnamigen 560 Kilometer langen See (früher: Nyasasee) entlang und hat wunderbare Landschaften.
Höhepunkt der Leserreise ist der Besuch einer Grabungskampagne von Professor Schrenk in Malema, im Norden Malawis. Maximal 30 Reiseteilnehmer haben die einzigartige Möglichkeit, dem weltbekannten Hominidenforscher über die Schulter zu schauen und bei einer Grabung selbst Hand anzulegen. Schrenk hat als einziger deutscher Wissenschaftler eine Grabungslizenz in Afrika. Er wird uns mehrere Tage exklusiv zur Verfügung stehen.
Ein zweiter Höhepunkt ist der South Luangwa Nationalpark in Sambia, der einen Tierreichtum wie die Serengeti aufweist, aber nicht so überlaufen ist. Auf dem Weg von dort zu Schrenks Camp kommen wir durch eine Landschaft, die an den Schwarzwald erinnert – und das in Schwarzafrika! Unsere Leserinnen und Leser haben die Möglichkeit, im Malawisee zu schnorcheln, um sich selbst ein Bild vom Fischreichtum und den farbenprächtigen Barschen zu machen.
Veranstalter der bdw-Exkursion ist der Afrika-Spezialanbieter Livingstone Tours. Betreut wird die Gruppe von Albrecht Gorthner, dem Livingstone-Chef höchstpersönlich. Der promovierte Biologe ist seit über zehn Jahren in Malawi und den angrenzenden Ländern mit Reisegruppen unterwegs, kennt sich also hervorragend aus. Reisen werden wir mit geländegängigen Landrovern. Unsere Unterkünfte sind Zelte. Übernachtungen in feststehenden Lodges sind in begrenzter Zahl möglich. Seitens der Redaktion wird Chefredakteur Wolfgang Hess die Reise begleiten. Sie dauert 17 Tage – von Montag, 13., bis Mittwoch, 29. September 2010. Das Hochland Malawis weist zu dieser Zeit ein gemäßigtes Klima mit Durchschnittstemperaturen von 18 bis 22 Grad Celsius auf. Malawi ist ein sicheres Reiseland und kennt kaum Kriminalität. Die 13 Millionen Einwohner gehören zu den freundlichsten Afrikas. Eine Verständigung mit ihnen ist gut möglich, Englisch ist neben dem ursprünglichen Chichewa Amtssprache.