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Wenn die Medizin an die Gene geht

Gentechnik

Wenn die Medizin an die Gene geht
Fragender Blick auf die medizinische Gentechnik. (Bild: Natali_Mis/iStock)

Heilen mit der „Genschere“, Therapien mit „maßgeschneiderten“ Zellen und Babys mit „optimiertem“ Erbgut: Was können Verfahren der Gentechnik in der Medizin leisten und welche Risiken und ethische Fragen gibt es? In der Juni-Ausgabe beleuchtet bild der wissenschaft das Thema Gentherapien beim Menschen.

Es wird sequenziert, synthetisiert und manipuliert: Genetische Verfahren prägen die medizinische Forschung und Entwicklung schon lange auf vielfältige Weise. Doch vor etwa zehn Jahren kam es in diesem Bereich zu einer geradezu revolutionären Entwicklung: Durch die „Genschere“ Crispr/Cas können Genetiker nun so gezielt ins Erbgut eingreifen wie nie zuvor. Vielen Menschen bereiten die neuen Manipulationsmöglichkeiten am Erbgut Sorge – doch dem gegenüber steht ein enormes medizinisches Potenzial: Konkret hat die Crispr/Cas-Technologie etwa große Hoffnungen im Kampf gegen Erbkrankheiten, Stoffwechselstörungen oder HIV/Aids geweckt.

Im ersten Artikel des dreiteiligen Titelthemas berichtet der bdw-Autor Rainer Kurlemann über die Erfolge und Entwicklungen beim Einsatz des Werkzeugs in diesen Anwendungsbereichen. So ist es beispielsweise geglückt, die erbliche Sichelzellenanämie durch eine Gentherapie auf der Grundlage der Crispr/Cas-Technologie erfolgreich zu behandeln. Dabei werden Knochenmarkszellen der Patienten im Labor genetisch „aufgerüstet“ und ihnen anschließend wieder eingesetzt. Ein ähnlicher Ansatz könnte Menschen mit HIV zu Immunzellen verhelfen, die nicht von den Hi-Viren befallen werden können.

Chancen und Risiken im Blick

Bei beiden Ansätzen handelt es sich um sogenannte Ex-vivo-Therapien, bei denen die Wissenschaftler den gentechnischen Eingriff im Labor vornehmen. Doch bei anderen Erkrankungen setzen Ärzte die Genschere Crispr/Cas auch direkt im menschlichen Körper ein. Bei der Entwicklung dieser In-vivo-Gentherapien gibt es ebenfalls Fortschritte – dabei gilt es allerdings immer, ein mögliches Krebsrisiko im Auge zu behalten, verdeutlicht der Autor.

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Doch auch im Kampf gegen Krebs besitzt die medizinische Gentechnik großes Potenzial, wie aus dem zweiten Teilartikel des Titelthemas hervorgeht. Darin berichtet die bdw-Autorin Gerlinde Felix wie sich die sogenannte lymphatische Leukämie durch gentechnisch maßgeschneiderte Abwehrzellen bereits erfolgreich bekämpfen lässt. Die sogenannte CAR-T-Zelltherapie hat aber auch Potenzial zur Behandlung anderer Formen von Krebs, verdeutlicht die Autorin. Das Verfahren muss allerdings noch ausreifen, um es gegen solide Tumore einsetzen zu können, geht aus dem Artikel „Gentherapie gegen Krebs“ hervor.

Abgerundet wird das Titelthema von einem Blick auf das heikle Thema „Designerbabys aus dem Labor“. Darin verdeutlicht Rainer Kurlemann, wie sich durch gezielte Eingriffe in die Keimbahn theoretisch Erbkrankheiten verhindern lassen. Damit sind allerdings gesundheitliche Risiken und schwierige ethische Frage verbunden. Der Autor berichtet in diesem Zusammenhang, wie es trotz einer breiten Ablehnung bereits dazu kommen konnte, dass genveränderte Babys entstanden sind. Die für viele Menschen gruselig erscheinende Version von hochintelligenten Gentech-Menschen mit überlegenen Merkmalen bleibt bisher allerdings Fiktion. Ein Grund: Eigenschaften wie Intelligenz beruhen nicht auf einzelnen Erbanlagen, sondern auf sehr komplexen genetischen Faktoren, berichtet Kurlemann.

Mehr erfahren Sie in der Juni-Ausgabe von bild der wissenschaft, die ab dem 18. Mai im Handel erhältlich ist.

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