In den vergangenen zehn Jahren wurden in deutschen Krankenhäusern bereits 600.000 Bettenplätze abgebaut. Aber die Patientenzahlen sind gestiegen. Klingt unsinnig, macht aber für ein wirtschaftliches Unternehmen, was Krankenhäuser heute mehr und mehr sind, durchaus Sinn, denn so liegen möglichst wenige Ressourcen brach.
Gleichzeitig hat sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines Patienten von 14 auf 7 Tage halbiert. Das wird meist der verbesserten Technologie zugeschrieben. Vielleicht liegt es aber auch am schnarchenden Zimmergenossen, am mehr oder weniger genießbaren Krankenhausessen oder vielleicht auch an der steigenden Angst vor resistenten Keimen. Eine solche Umfrage gibt es leider nicht, aber sie wäre sicherlich interessant.
Grippe und Norovirus füllen die Krankenhäuser
Dieser Rückgang bestätigt die Krankenkassen in ihrem Bestreben, die Anzahl der Krankenhausbetten weiter zu verringern. Schließlich soll das Unternehmen rund laufen. Also wird munter weiter gekürzt. Denn laut Berechnungen des Statistischen Bundesamts sind die Betten nur zu 77 Prozent ausgelastet. Da lässt sich also noch etwas optimieren. In den Niederlanden oder Norwegen geht es schließlich auch mit weniger Betten pro Kopf.
Doch das Problem ist, dass sich leider ab und an im Jahr die Grippe und der Norovirus die Klinke in die Hand geben. Dann sind viele Krankenhäuser komplett belegt und ihnen bleibt nichts anderes übrig als neue Patienten abzuweisen.
Optimierte Krankenhäuser – aus Sicht der Krankenkassen hat das sicherlich Vorteile, aber wenn es um die Gesundheit geht, scheinen solche Schlankheitskuren eher fragwürdig zu sein.