Winzlinge, die unsere Welt aus den Angeln heben können: Was zeichnet Viren wie Sars-CoV-2 und Co aus, wie lassen sich diese Erreger bekämpfen und wie ist es zu der aktuellen Covid-19-Pandemie gekommen? bild der wissenschaft beschäftigt sich in der Juni-Ausgabe mit diesen grundlegenden Fragen rund um das alles dominierende Problem unserer Zeit.
Viele Wissenschafts-Themen sind interessant und spannend, doch oft haben sie mit dem täglichen Leben der Menschen wenig zu tun. Beim Thema Viren, Sars-CoV-2 und Covid-19-Pandemie ist das anders: Jeder ist betroffen – gesellschaftlich, ökonomisch und auf der persönlichen Ebene verändert die Krise den Alltag der Menschen. Die Krise hat zudem verdeutlicht: Irgendwann könnten noch schlimmere Erreger als Sars-CoV-2 auf uns zukommen. Deshalb hat die Menschheit den viralen Erregern nun massiv den Kampf angesagt.
Die Zoonosen im Visier
Dabei ist es zunächst einmal wichtig zu klären, mit wem man es zu tun hat. Diesem Aspekt ist der erste Artikel des vierteiligen Titelthemas gewidmet. Darin rückt die bdw-Redakteurin Vivien Kring die sogenannten Zoonosen in den Fokus, zu denen Sars-CoV-2 und viele weitere gefährliche Erreger aus der Gruppe der Viren gehören. Bei Zoonosen handelt es sich um Infektionskrankheiten, die vom Tier auf den Menschen überspringen oder umgekehrt. Was Viren dabei besonders gefährlich macht, ist ihre Fähigkeit, schnell zu mutieren, wodurch sie ein hohes Ansteckungspotenzial und teils fatale Zerstörungskraft entwickeln können. Der Artikel „Gefährlicher Wirtswechsel“ stellt einige Beispiele solcher Zoonosen vor und stellt die aktuelle Covid-19-Problematik damit in einen größeren Zusammenhang.
Anschließend richtet sich der Blick auf den Kampf gegen die Viruserkrankungen. Der bdw-Autor Dirk Eidemüller verdeutlicht in dem Artikel, wie Wissenschaftler versuchen, Schwachstellen der Viren aufzudecken, an denen sich der Hebel zur Bekämpfung ansetzen lässt. Die Medikamentensuche gegen das neue Coronavirus konzentriert sich dabei vor allem auf die sogenannte Hauptprotease – ein Enzym, das die Vermehrung des Virus in den befallenen Zellen erst ermöglicht. Wie dabei die moderne Röntgenkristallographie zum Einsatz kommt, beschreibt der Autor im Artikel „Suche nach der Schwachstelle“.
Von Bekämpfungsstrategien bis zu den Fledermäusen
Der zweite wichtige Ansatz im Kampf gegen die viralen Bedrohungen sind Impfstoffe. Mit den Aspekten dieses Themas hat sich der bdw-Autor Frank Frick beschäftigt. Die große Hoffnung im Rahmen der Covid-19-Pandemie ist, dass möglichst bald ein Impfstoff große Teile der Bevölkerung immun gegen die Infektion machen kann. Der Autor verdeutlicht, warum die Entwicklung eines Impfstoffes normalerweise etliche Jahre dauert und welche Risiken entstehen, wenn man versucht, den Prozess im Fall von Sars-CoV-2 zu beschleunigen.
Abgerundet wird das Titelthema von einem Blick auf die Frage, wie es zu der aktuellen Covid-19-Pandemie gekommen ist. In den Fokus rücken dabei die Fledermäuse, die als Ursprung der Coronaviren und anderer gefährlicher Erreger gelten. Die bdw-Autorin Bettina Wurche erklärt, warum ausgerechnet die Fledertiere den Ursprung von vielen besonders gefährlichen Zoonosen bilden. Sie verdeutlicht, dass eine wichtige Ursache der aktuellen Corona-Pandemie letztlich der zerstörerische Umgang der Menschen mit Tieren und deren Lebensräumen ist. Wissenschaftler warnen in diesem Zusammenhang vor der zunehmenden Gefahr durch neue Infektionskrankheiten.
Die Artikel des Titelthemas „Mensch gegen Virus“ finden Sie in der Juni-Ausgabe von bild der wissenschaft, die ab dem 19. Mai im Handel erhältlich ist.