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Renaissance der Mikrobiologie

Gesundheit|Medizin

Renaissance der Mikrobiologie
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Die Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier in ihrem Labor (Foto: Hallbauer-Fioretti)
CRISPR/Cas9-System – hinter dieser rätselhaften Bezeichnung verbirgt sich ein einfaches aber effektives Werkzeug zur Genmanipulation. Für die Entwicklung dieser Erbgutschere ist die Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier am vergangenen Donnerstagabend mit dem 25.000 Euro dotierten “Wissenschaftspreis Niedersachsen 2015” ausgezeichnet worden. Die Französin hatte von 2013 bis 2015 am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und an der Hochschule Hannover geforscht. Ihre Arbeiten halfen, das Feld der Mikrobiologie neu zu beleben, und brachten ihr schon andere Preise ein, unter anderem den “Breakthrough Prize 2015”.

CRISRP ist ein Akronym und steht für “Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats”. Forscher beschreiben damit wiederholt auftretende DNA-Abschnitte in Bakterien. Cas bedeutet ” CRISPR associated proteins”. Bakterien verwenden CRISPR und Cas-Proteine, um sich gezielt vor Fremd-DNA zu schützen, beispielsweise vor Viren oder Plasmiden.

Dies geschieht durch einen Prozess, der das bakterielle Genom nachhaltig verändert und so dauerhaft vor der entsprechenden Fremd-DNA schützt. Diese Veränderung im Genom ist erblich und trägt somit auch zum Schutz folgender Generationen bei. Charpentier lieferte die Grundlagen für das CRISPR/Cas9-System, das das Genom eines Organismus präzise verändern kann. Forschern können damit DNA-Sequenzen erweitern oder beschneiden – das System bildet somit eine Grundlage für Gentherapien. Die Mikrobiologie erlebt einen neuen Höhenflug innerhalb der Scientific Community – dank der Arbeit von Emmanuelle Charpentier.

Judith Rauch berichtete bereits in der Oktoberausgabe von bild der wissenschaft über die französische Wissenschaftlerin und CRISPR. Der Artikel beleuchtet nicht nur den kometenartigen Aufstieg der Mikrobiologin und ihrer Disziplin, sondern zeigt auch deutlich, dass der Erfolg seine Schattenseiten hat.

© wissenschaft.de – Maximilian Erbach
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