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ReLex Smile – das moderne Verfahren des Augenlaserns

Gesundheit|Medizin

ReLex Smile – das moderne Verfahren des Augenlaserns
Augen-OP mit Laser
Immer mehr Menschen lassen sich ihre Augen lasern, selbst wenn keine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Wie die Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) angibt, wuchs die Zahl der Eingriffe 2020 auf bis zu 140.000 jährlich an. Hierbei zahlen die Patienten oft bis zu 3.000 Euro aus eigener Tasche. (Bild: GettyImages, goir)

Der Bereich der Augenchirurgie entwickelte sich in den letzten Jahren stetig weiter. Zu den modernsten Methoden gehört das sogenannte „ReLex Smile“-Verfahren. Im Gegensatz zu älteren Behandlungsmethoden versteht sich das ReLeX Smile-Verfahren als minimalinvasive Anwendung. Da die oberste Schicht der Hornhaut hierbei nahezu intakt bleibt, gilt das Augenlaserverfahren als besonders schmerzfrei und schonend.

Vorteile und Anwendungsgebiete

Schon lange lässt sich die individuelle Sehfähigkeit mithilfe von bestimmten Laseroperationen teilweise verdoppeln. Bis dato traten hierbei vor allem im Zuge der LASIK-Methode bestimmte Nebenwirkungen auf. Da die Chirurgen hierbei dünnste Schichten der Hornhaut abtragen, kann es zu unerwünschten Beeinträchtigungen wie trockenen Augen oder Fremdkörpergefühl kommen.

Dementgegen handelt es sich bei der „Small Incision Lenticule Extraction“ um einen minimalinvasiven Eingriff, der mithilfe eines Femtosekundenlasers erfolgt. Entwickelt wurde die Methode im Jahr 2006 vom Carl Zeiss Meditec, ehe sie 2011 international eingeführt wurde. Schon ab dem Jahr 2014 kam sie weltweit – unter anderem in Europa und China – mehr als 100.000 Mal zum Einsatz.

Es sind vor allem die Vorteile, die Ärzte und Patienten ansprechen: Durch den Femtosekundenlaser ist es möglich, kleinste Schnitte in der Hornhaut zu setzen, wodurch diese stabil bleibt. Im Gegensatz zu anderen Methoden verringert sich die Einschnittsfläche dadurch um bis zu 80 Prozent. Auch externe Faktoren wie etwa die Raumluft oder die Luftfeuchtigkeit wirken sich nicht auf das Ergebnis aus. Patienten profitieren von dieser nahezu schmerzfreien Methode, da sie ein geringeres Infektionsrisiko birgt und die Augen schneller heilen. Dadurch dürfen Patienten bereits am Tag des Eingriffs wieder sportliche Aktivitäten ausüben.

Wenngleich das ReLex Smile-Verfahren inzwischen häufig angewendet wird, eignet es sich nicht für alle Formen der Fehlsichtigkeit. So empfehlen namenhafte Laserchirurgen vom Augenlaser-Zentrum in Köln das minimalinvasive Verfahren bestimmten Personengruppen: Dazu gehören Patienten mit Hornhautverkrümmung oder dünner Hornhaut, starker Kurzsichtigkeit sowie Personen mit trockenen Augen. Damit das Verfahren angewendet werden kann, müssen Patienten mindestens 18 Jahre alt sein. Eine „gleichbleibende“ Sehschwäche ist ein weiteres Kriterium, das vor der Operation erfüllt sein muss. Wie die „Kommission für Refraktive Chirurgie (PDF)“ festlegt, dürfen Weitsichtige, Schwangere, über 50-Jährige sowie Menschen mit chronisch-entzündlichen Augenleiden nicht behandelt werden. Selbiges gilt für Menschen, die eine oder mehrere Autoimmunerkrankungen haben und deren Wunden schlecht heilen.

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Voruntersuchung und Vorbereitungen entscheidend

Ob ein Patient für den Eingriff geeignet ist, stellt der Facharzt durch eine umfangreiche Voruntersuchung fest. Hierbei überprüft er unter anderem die aktuelle Fehlsichtigkeit und Eigenbefeuchtungsfähigkeit der Augen. Außerdem misst der Mediziner die Pupillengröße sowie den Augeninnendruck. Schlussendlich bezieht der Experte auch den Zustand des Hornhautgewebes und den körperlichen Allgemeinzustand in die Beurteilung ein.

Sofern die Patienten den Anforderungen gerecht werden, müssen sie vor dem Eingriff einige Richtlinien einhalten. So dürfen bereits bis zu 14 Tage vor der Operation keine Kontaktlinsen mehr getragen werden. Am Tag vor dem Eingriff empfehlen Augenärzte außerdem, auf Parfüm und kosmetische Produkte zu verzichten. Rund 15 Minuten vor der Operation betäuben die Ärzte die Augen mit Tropfen. Anschließend vergehen rund 20 Minuten, ehe der ambulante Eingriff unter örtlicher Betäubung abgeschlossen ist. Im Gegensatz zur LASIK-Behandlung müssen Patienten während der Operation nicht aktiv „mitarbeiten“. Da die Augen nicht auf einen konkreten Lichtpunkt gerichtet werden müssen, strengt die Behandlung die Patienten weniger an. Gleichzeitig geht die Operation geruch- und geräuschlos vonstatten, sodass die Patienten ein sicheres Gefühl bekommen. 

Erwartbare Nebenwirkungen und Risiken bekannt

Obwohl der Heilungsverlauf bei der ReLex Smile-Methode schnell vonstattengeht, kann das Sehvermögen nach dem Eingriff zunächst beeinträchtigt sein. Innerhalb der ersten ein bis zwei Stunden tritt bei einigen Patienten ein Fremdkörpergefühl auf. Auch juckende oder brennende Augen gehören zu den erwartbaren Nebenwirkungen. Um das Risiko für Komplikationen zu senken, wird Patienten eine spezielle Nachsorge nahegelegt. Während der ersten Tage empfehlen die Operateure einen konsequenten Verzicht auf Make-Up. Weiterhin sollten Patienten lediglich eingeschränkt Sport treiben und zunächst kein Auto fahren. Um die Wundheilung zu unterstützen, bedarf es außerdem regelmäßigen Nachuntersuchungen. Mitunter müssen sich Operierte bis zu sechs Wochen gedulden, ehe das erlangte Sehvermögen stabil ist.

Schwerwiegende Risiken treten bei der sicheren und schonenden ReLex Smile-Methode selten auf. Flapbedingte Risiken entfallen, ebenso bleibt der Tränenfluss erhalten. Gänzlich ausschließen lassen sich medizinischen Risiken aber nicht. Wie nach jeder Operation können infolge der Behandlung Infektionen auftreten. Wie aus Beobachtungen hervorgeht, leiden weniger als ein Prozent der Patienten an einer Blendempfindlichkeit oder benötigen eine Korrektur.

Nur spezialisierte Ärzte bieten ReLex Smile-Verfahren an

Ob das minimalinvasive Verfahren durchgeführt wird, ist nicht zuletzt eine Kostenfrage. Denn mit einer Preisspanne zwischen 2.000 und 3.000 Euro ist die Methode erheblich teurer als andere Eingriffe. Sofern keine medizinische Notwendigkeit vorliegt, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen zudem keine Behandlungskosten. Oftmals bieten private Krankenkassen wiederum spezielle Tarife an, die einen solchen Eingriff kostentechnisch abdecken. Ferner gestaltet es sich für manche Patienten schwierig, eine geeignete Augenklinik zu finden. Da für das Verfahren hochmoderne Technik benötigt wird, bieten vor allem spezialisierte Augenlaser-Kliniken eine solche Behandlung an.

ReLex Smile stecke laut Bundesverband noch in den Kinderschuhen

Fachleute sehen die moderne, minimalinvasive Methode als großen Fortschritt in der Augenchirurgie an. Dennoch bleibt abzuwarten, ob und wann das Verfahren andere, gängige Methoden großflächig ablöst. Denn die kostenintensive Behandlungsform bringt einen Nachteil mit: Patienten können nicht sofort eine verbesserte Sehleistung bemerken, da diese mitunter erst Tage oder Wochen später einsetzt. Zudem können Ärzte diese Methode lediglich einmal anwenden. Sobald eine Nachkorrektur erforderlich wird, muss für die Augenoperation ein anderes Verfahren gewählt werden. Vorsitzende der „Kommission refraktive Chirurgie“ bewerten ReLex Smile ebenfalls als vielversprechendes Verfahren. Dennoch räumen sie ein, dass das Verfahren weitere Zeit zur Erprobung benötige. Generell könnte man sagen, dass das ReLex-Verfahren den Kinderschuhen noch nicht vollständig entwachsen ist. Es ist noch zu früh, um die Methode in ihrer Gänze langfristig wissenschaftlich zu bewerten.

21.12.2021

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