Das lebenswichtige Ein und Aus sollte möglichst problemlos ablaufen. Was unserem Atmungsorgan guttut – oder aber nicht, sowie die Rolle der Luftschadstoffe bilden das Titelthema der Dezember-Ausgabe von bild der wissenschaft. Dabei geht es vor allem um die Bedrohung durch Stickstoffdioxid und Feinstaub, die Frage, wie sich Asthma verhindern lässt, und inwieweit Maßnahmen zur Luftreinigung in der Stadt sinnvoll sind.
Ähnlich wie der Herzschlag ist die Atmung ein Symbol des Lebens: Mindestens 10.000 Liter Luft befördert unser Atmungssystem täglich und nimmt dabei Sauerstoff auf. Doch der Atem bringt bekanntlich nicht nur das Lebenselixier in die Lunge: Verschiedene Substanzen in der Luft können das empfindliche Atmungssystem schädigen. Dabei handelt es sich um ein bedeutendes Problem der Menschheit: Belastungen durch Luftschadstoffe verursachen nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation jährlich mehr als sieben Millionen vorzeitige Todesfälle.
Im ersten Artikel des vierteiligen Titelthemas rückt die bdw-Autorin Claudia Eberhard-Metzger die beiden Schwergewichte im Mix der Problemsubstanzen in der Atemluft in den Fokus: Stickstoffdioxid und Feinstaub. Sie verdeutlicht, auf welche Weise diese beiden Schadstoffe die Gesundheit auch weit über die Belastungen der Atemwege und Lunge hinaus beeinträchtigen können. Beim Feinstaub gilt dabei: Je kleiner die Partikel sind, desto tiefer dringen sie in unseren Körper vor. Ultrafeinstaub schafft es dabei auch bis in den Blutkreislauf und kann Herz und Gehirn schädigen. Die gesundheitliche Bedeutung dieser Belastungen ist dabei weltweit erheblich, geht aus dem Artikel „Kleine Teilchen mit großer Wirkung“ hervor.
Von Schadstoffen, Asthma und Filtersäulen
Anschließend befasst sich die bdw-Autorin Susanne Donner mit dem Thema Asthma und wie es sich verhindern lässt. Rund vier Prozent der Kinder und Jugendlichen leiden in Deutschland unter diesen anfallsweise auftretenden Atemnot-Zuständen. Meist tritt das Problem dabei mit sogenannten atopischen Erkrankungen wie Neurodermitis oder Allergien verknüpft auf. Ob ein Kind Asthma bekommt, entscheidet sich oft schon in der Schwangerschaft oder in den ersten Lebensjahren. Luftqualität und Ernährung haben dabei einen großen Einfluss. Aus der Forschung geht zudem hervor, dass werdende Mütter Passivrauch vermeiden sollten, und außerdem ist es in der Schwangerschaft ungünstig, neue Möbel anzuschaffen, die Schadstoffe ausdünsten könnten.
Im Artikel „Luft nach oben“ wirft der bdw-Autor Frank Frick dann einen Blick auf die Bemühungen, die Belastungen durch Luftschadstoffe in Städten durch technische oder biologische Systeme zu reduzieren. Unter anderem sollen spezielle Filtersäulen und Textilfassaden die Substanzen einfangen können. Wie gut sie Feinstaub und Stickstoffoxid binden, hängt allerdings stark von den Wetterbedingungen ab, berichtet der Autor. Fraglich bleibt außerdem, ob der begrenzte gesundheitliche Nutzen den enormen Aufwand für diese Systeme rechtfertigt.
Abgerundet wird das Titelthema von einem Interview, das die bdw-Redakteurin Salome Berblinger mit der Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann geführt hat. Darin wird deutlich, dass das Thema Luft und Lunge auch mit Klimawandel und Umweltschutz zu tun hat. Denn die Aktivitäten des Menschen können unter anderem dazu führen, dass allergieauslösende Pollen aggressiver werden.
Das Titelthema „Luft zum Leben“ finden Sie in der Dezember-Ausgabe von bild der wissenschaft, die ab dem 15. November im Handel erhältlich ist.