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Haargesundheit: So beeinflusst die Psyche den Haarausfall

Gesundheit|Medizin

Haargesundheit: So beeinflusst die Psyche den Haarausfall
Symbolbild Haarausfall / Geheimratsecke
Haarausfall, ob genetisch bedingt oder in Folge von Stress, führt bei vielen Betroffenen zu psychischen Problemen. © fotograv, thinkstock

Die Ursachen für Haarausfall sind vielfältig. Sowohl psychische als auch physische Faktoren spielen hierbei eine Rolle. Haarverlust ist häufig auf Stress oder Depressionen zurückzuführen. Für die Betroffenen entsteht ein Teufelskreis, da sich das veränderte Erscheinungsbild zusätzlich auf den Gemütszustand auswirkt. Aber auch genetisch bedingter Haarausfall kann sich auf den psychischen Zustand auswirken.

So wirkt sich Haarverlust auf die Psyche aus

Haarverlust kann zu sozialen Phobien, Depressionen und anhaltenden Angstzuständen führen. Schlafstörungen, Erschöpfung und Stimmungsschwankungen sind typische Symptome. Betroffene haben Angst vor Demütigung und negativer Beurteilung, sie vermeiden soziale Situationen.

Das körperliche Aussehen wirkt sich auf die eigenen Verhaltensweisen, Gefühle und Gedanken aus. Häufige Folgen sind Minderwertigkeitsgefühle, Frust, Traurigkeit, ein schlechtes Selbstbewusstsein und sogar Selbsthass. Anstatt sich Rat und Hilfe zu suchen, ziehen sie sich immer mehr aus der Gesellschaft zurück, während ihr Leidensdruck immer stärker wird.

Was können Betroffene gegen Haarausfall unternehmen?

Bei Haarverlust gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Dabei sind die Art des Haarausfalls und die Ursache entscheidend. Dementsprechend verschieden sind auch die Erfolgschancen. Folgende Methoden kommen am häufigsten zum Einsatz.

Haartransplantation

Bei einer Haartransplantation werden von anderen Körperbereichen Haare (in der Regel vom Hinterkopf) entnommen und unter örtlicher Narkose an den kahlen Stellen eingesetzt. Beim Einsetzen der Haare sind die Größe, Dichte und Haarrichtung zu berücksichtigen.

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Etwa neun bis zehn Monate nach der Transplantation wachsen die Haare. Nach etwa einem Jahr lässt sich abschätzen, ob die Behandlung erfolgreich war. Wichtig ist, eine Haartransplantation ausschließlich von einem erfahrenen Experten durchführen zu lassen. Interessierte finden weitere Haartransplantation-Infos bei Hairforlife.

Medikamente bei Haarausfall

Genetisch bedingter Haarausfall ist für Betroffene psychisch sehr belastend. Häufig kann der Haarausfall mit einer Minoxidil-Lösung behandelt werden. Das apothekenpflichtige Produkt soll das Haarwachstum stimulieren und dem Fortschreiten des Haarausfalls entgegenwirken. Frauen erhalten von ihrem Arzt häufig auf Rezept Antiandrogene.

Entzündungshemmer wie Kortison kommen bei kreisrundem Haarausfall zum Einsatz. Nach der Behandlung schreitet der Haarverlust jedoch fort. Weitere Behandlungsmethoden sind die Lichttherapie oder die topische Immuntherapie.

Meditation, Yoga und Entspannungsübungen

Da Haarverlust und Psyche eng miteinander verbunden sind, empfehlen sich bei stressbedingtem Haarausfall zudem Meditation, Yoga, Atemübungen und Entspannungstechniken. Weiterhin ist ein Stressmanagement-Training hilfreich. Dieses hilft den Betroffenen, mit stressigen Situationen besser umzugehen. Auch bei genetisch bedingtem Haarausfall sind Entspannungstechniken hilfreich.

Psychotherapie

Eine Psychotherapie kann bei Haarausfall ebenfalls helfen. Die Behandlung verbessert die Selbstwahrnehmung und das Selbstbild und wirkt sich zusätzlich positiv auf bestimmte Behandlungen gegen Haarausfall aus. So sollten Betroffene, die eine Haartransplantation anstreben, zum Beispiel mit realistischen Erwartungen an das Vorhaben herangehen. Eine Psychotherapie, die vor einer Haartransplantation durchgeführt wird, kann sich bei Menschen mit psychosomatischen oder psychologischen Problemen positiv auf den Erfolg auswirken.

Angst, Stress und Depressionen als Gründe für Haarverlust

Haarausfall ist in vielen Fällen auf genetische Bedingungen zurückzuführen. Psychische Gründe spielen jedoch ebenfalls eine große Rolle. Um das Zusammenspiel von Haarausfall und Psyche besser zu verstehen, ist es wichtig, die drei Haarwachstumsphasen zu kennen.

  1. Anagen- oder Wachstumsphase: Innerhalb von zwei bis sechs Jahren wachsen die Haare täglich um bis zu 0,3 Millimeter. Zirka 85 Prozent der Haare befinden sich in der Anagenphase.
  2. Katagen- oder Übergangsphase: Nach und nach trennen sich die Haare von ihren Haarwurzeln. Dieser Vorgang nimmt etwa zwei Wochen in Anspruch. In dieser Phase befinden sich bis zu drei Prozent der Haarwurzeln.
  3. Telogen- oder Ruhephase: Werden die Haare nicht mehr mit Nährstoffen versorgt, fallen sie aus. Dieser Prozess dauert drei bis fünf Monate. Nach Abschluss der Ruhephase werden die Haarfollikel wieder aktiv. In der Ruhephase befinden sich rund 15 Prozent der Kopfhaare.

Angstzustände und Stress wirken sich negativ auf das Haarwachstum aus. Dies fand ein Forscherteam an der Harvard University im Rahmen einer Studie heraus. Es untersuchte die Auswirkungen von Stress und Angst auf das Haarwachstum. In einem Versuch an Mäusen beobachteten die Forscher, dass der Cortisolspiegel bei Stress ansteigt und das Wachstum der Haare aufgrund einer längeren Telogenphase reduziert.

In einer anderen Studie kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass zu lange Arbeitszeiten Haarausfall begünstigen können. Sie führten den Vorgang auf stressbedingte Hormone zurück, die dafür sorgen, dass die Haarfollikel langsamer wachsen. Beide Studien kamen zu dem Schluss, dass Stress bei Haarausfall ein entscheidender Faktor ist.

Schlechte Durchblutung der Kopfhaut und Entzündungen

Psychische Probleme führen darüber hinaus zu einer schlechteren Durchblutung der Kopfhaut. Dies hat zur Folge, dass die Haarfollikel nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, was wiederum den Haarausfall begünstigt. In vielen Fällen werden die Haare dünner, zu kahlen Stellen am Kopf kommt es hingegen nicht.

Auch Entzündungsreaktionen können den Haarausfall fördern. Zur Erklärung: Ein Nervenfasernetzwerk umgibt jede Haarfollikel. Durch Stress können die Häufigkeit der Kontakte zwischen den Mastzellen und den Nervenfasern sowie die Anzahl der Nervenfasern beeinträchtigt werden. Dies konnte Dr. Eva Peters in einer Fallstudie aufzeigen. Der Vorgang führt zu entzündlichen Reaktionen und zum Ausfall der Haare.

Hinweis: Ein gesunder Mensch verliert am Tag 60 bis 100 Haare. Wer täglich über einen längeren Zeitraum mehr als 100 Haare verliert, leidet unter Haarausfall.

Fazit: Psyche spielt bei Haarausfall eine große Rolle

Unabhängig davon, ob der Haarausfall genetisch bedingt ist oder Stress die Ursache ist – die Psyche spielt bei Haarverlust immer eine große Rolle. Wie wichtig eine gesunde Psyche ist, weiß jeder: Sie trägt dazu bei, private und berufliche Akzeptanz zu erreichen, die mentale und körperliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen, Schmerzen und Verkrampfungen vorzubeugen, den Erfolg im Job zu verbessern und vieles mehr. Kurzum: Das psychische Wohlbefinden steht in engem Zusammenhang mit der physischen Gesundheit.

Eine psychologische Therapie kann das Selbstbewusstsein und das Selbstbild von Betroffenen stärken und sich zudem positiv auf den Erfolg anderer Behandlungen wie Haartransplantationen auswirken. Wer Maßnahmen gegen Haarausfall ergreifen möchte, sollte sich im Vorfeld deshalb gründlich über alle Methoden und Möglichkeiten informieren.

06.07.2023

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