Die Forscher verabreichten Mäusen in der Frühschwangerschaft eine Dosis Koffein, die zwei Tassen Kaffee beim Menschen entspricht. Diese Dosis erhielten die Nager zwischen dem achten und zehnten Tag ihrer Schwangerschaft, während der Vergleichsgruppe im gleichen Zeitraum eine wirkungslose Salzlösung gespritzt wurde. Um zugleich den Effekt von Sauerstoffmangel in der Schwangerschaft zu untersuchen, wurde die Hälfte der Mäuse jeder Gruppe bei normaler Raumluft gehalten, die andere Hälfte lebte zwei Tage lang bei halbiertem Sauerstoffgehalt.
Selbst die vergleichsweise kleine Menge Koffein wirkte sich bei den Mausembryonen schädlich auf die Herzentwicklung aus: Bestimmte Zellschichten der Herzkammern waren bei normaler Raumluft um 37 Prozent dünner als bei Mäusen, die kein Koffein erhalten hatten, bei zusätzlichem Sauerstoffmangel sogar um 53 Prozent dünner. Zusätzlich reduzierte das Koffein die Herzfunktion bei den erwachsenen Mäusenachkommen – und zwar um 35 Prozent. Auch eine Auswirkung auf das Körperfett konnten Rivkees und sein Team beobachten: Männliche Mäuse, die im Mutterleib Koffein ausgesetzt waren, hatten als Erwachsene 20 Prozent mehr Körperfett als die Vergleichsgruppe.
Obwohl diese Ergebnisse von Mäusen stammten, sei es plausibel, die gleichen Effekte auch beim Menschen anzunehmen, schreiben Rivkees und sein Team. “Unsere Forschungsarbeiten lassen Koffeingenuss in der sehr frühen Schwangerschaft bedenklich erscheinen”, sagt der Forscher. Allerdings seien weitere Studien notwendig, um die schädlichen Effekte eindeutig zu belegen.
Bereits zu Beginn dieses Jahres hat eine Studie von der Kaiser Permanente Division of Research in San Francisco (USA) gezeigt, dass schon ein bis zwei Tassen Kaffee täglich das Risiko für eine Fehlgeburt deutlich erhöhen.