Gutartig vergrößerte Nebenschilddrüsen sind oft der Grund für eine Störung des Kalzium-Stoffwechsels, da sie vermehrt ein Hormon ausschütten, das die Kalziumkonzentration im Blut reguliert. Die Folge können Nierensteine und Knochenerkrankungen sein. Die Behandlung besteht in der operativen Entfernung der Drüsen, der so genannten Parathyreoidektomie. Um die vier, nur wenige Milli- meter großen Organe an der Rückseite der Schilddrüse zu erreichen, war früher ein großer Schnitt nötig, der eine entsprechend lange Narbe am Hals hinterließ. Inzwischen hat man den Schnitt durch den Einsatz minimalinvasiver Verfahren deutlich verkleinert. Damit stehen die Chirurgen jedoch vor der Schwierigkeit, die winzigen Drüsen zu finden.
Mediziner des Universitätsklinikums Mannheim um Stefan Post haben jetzt ein Fluoreszenzverfahren entwickelt, das die Operation deutlich vereinfacht. Der Patient schluckt zwei bis vier Stunden vor dem Eingriff die Substanz Protoporphyrin IX, eine körpereigene Vorstufe des roten Blutfarbstoffs Häm. Werden die Nebenschilddrüsen darauf mit blauem Licht angestrahlt, leuchten sie rot und heben sich von dem umgebenden Gewebe ab. Nicht nur der Chirurg, auch der Patient profitiert: Die Operation verkürzt sich im Allgemeinen von rund zwei auf etwa eine Stunde.