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Biodiversität als Quelle für Medikamente

Medizin & Natur

Biodiversität als Quelle für Medikamente
Von den Mikroben bis zu den tierischen Riesen – die Vielfalt in der Natur ist gigantisch. © cienpies/iStock

Ein bunter Schatz im Visier: Im Artenreichtum unseres Planeten steckt enormes Potenzial für die Suche nach Wirkstoffen. Diesem Thema ist die Titelgeschichte der Januar-Ausgabe von bild der wissenschaft gewidmet. Dabei geht es auch um die Herausforderungen bei der Entwicklung von Medikamenten aus Naturstoffen und um interessantes Tierverhalten: Manche Arten machen sich die “Apotheke der Natur” ebenfalls zunutze.

Der Baum des Lebens hat sich im Verlauf der Jahrmillionen in einem gigantischen Ausmaß verzweigt: Es entstanden unzählige Arten von Bakterien, Pilzen, Flechten, Pflanzen und Tieren. Durch teils raffinierte Strategien konnten sie sich an die Herausforderungen ihrer jeweiligen Lebensweise anpassen. Der Erfolg beim harten Überlebenskampf in der Natur beruht dabei auch auf der Entwicklung von Substanzen mit speziellen Wirkungen. Durch sie können Lebewesen unter anderem physiologische Funktionen regulieren, Nahrung gewinnen oder sich verteidigen. Manche dieser Substanzen macht sich der Mensch schon seit langem zunutze – doch im Hinblick auf die gigantische Artenvielfalt der Welt gibt es noch enormes Potenzial.

Es lässt sich aus dem Vollen schöpfen

Im ersten Artikel des Titelthemas rücken der bdw-Autor Frank Frick und die bdw-Redakteurin Salome Berblinger das Thema zunächst grundlegend in den Fokus. Sie verdeutlichen die bisherigen Erfolge bei der Nutzung von Naturstoffen sowie die vielfältigen weiteren Entdeckungsmöglichkeiten für pharmakologisch wirksame Substanzen in der irdischen Lebenswelt. Sie zeigen dabei auch die speziellen Herausforderungen bei der Entwicklung der Naturstoffe zu neuen Medikamenten auf. Eine große Bedeutung kommt außerdem der weiteren Erforschung der Biodiversität zu: Vor allem im Boden und in den Ozeanen gibt es noch viele Lebewesen zu entdecken – und damit Potenzial für die Suche nach Krebsmedikamenten, Antibiotika und Co., geht aus dem Artikel „Schatzkiste Natur“ hervor.

Anschließend ist ein Beitrag der Kooperation mit dem Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt am Main gewidmet, die zu dem bdw-Titelthema geführt hat. Der Anlass ist die Eröffnung einer Dauerausstellung im Frühjahr 2024, die in eingängiger Weise präsentiert, wie vielfältig Naturstoffe in Pharmazie und Medizin genutzt werden können. Der Artikel „Natur und Medizin“ liefert einen Einblick, was die Besucher im Senckenberg Naturmuseum erwartet.

Im zweiten Hauptartikel steht dann das Verhältnis von Naturheilkunde und moderner Medizin im Fokus. Darin verdeutlicht die bdw-Autorin Susanne Donner, dass sich die beiden Ansätze näherstehen, als es man meinen könnte. Denn Tiere und Pflanzen bilden in beiden Sparten wichtige Grundlagen für Arzneien. Außerdem wirft sie einen Blick in die Geschichte der Medizin und zeigt dabei auf, wie sich die Vorstellungen darüber geändert haben, wie und warum bestimmte Substanzen wirken. Einst war die Auswahl von Arzneistoffen etwa von dem Konzept der vier Körpersäfte geprägt. Heute dominiert hingegen die Vorstellung von krankheits-spezifischen Zielstrukturen im Hinblick auf die Nutzung von Wirkstoffen aus der Natur, geht aus dem Artikel „Vom Naturstoff zur Arznei“ hervor.

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Auch manche Tiere wissen, was guttut

Interessanterweise ist der Mensch jedoch nicht das einzige Wesen, das sich die „Apotheke der Natur“ zunutze macht: Der bdw-Autor Tim Schröder berichtet über Tiere, die sich selbst und sogar Artgenossen medizinische Behandlungen verpassen. So werden etwa bestimmte Pflanzen oder Tiere aufgrund ihrer Wirkung gefressen oder bestimmte „Präparate“ äußerlich angewendet. Vor allem ist dies bei manchen Affen- und Vogelarten belegt. Manche Behandlungsformen haben sich dabei wohl im Laufe langer Zeit etabliert. Bei anderen zeichnet sich hingegen ab, dass die Tiere sie erst kürzlich hervorgebracht haben, berichtetet Schröder im Artikel „Tierische Ärzte“.

Abgerundet wird das Titelthema von einem Interview, das Salome Berblinger mit dem Biologen Marco Thines von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main geführt hat. Dabei geht es um das Thema Biopiraterie, das vor allem den globalen Süden betrifft. Thines erklärt, wie Mensch und Natur vor der unrechtmäßigen Nutzung biologischer Ressourcen geschützt werden sollen und welche Konsequenzen sich daraus für die Forschung ergeben.

Die Artikel des Titelthemas „Medizin aus der Natur“ können Sie im Rahmen eines bdw+ Abonnements online lesen, oder Sie finden sie in der Januar-Ausgabe von bild der wissenschaft, die ab dem 15. Dezember im Handel erhältlich ist.

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

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