Einen Sensor, der Patienten mit Diabetes Typ 1 nach Analyse der Atemluft anzeigt, ob ihr Blutzuckerspiegel stimmt, haben Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich vorgestellt. Das von einem Team um Sotiris E. Pratsinis entwickelte Gerät misst die Konzentration von Azeton. Gesunde Menschen atmen rund 900 ppb (Partikel pro Milliarde) Azeton aus. Bei Patienten mit Diabetes Typ 1 ist es teils doppelt so viel, wenn sie einen stark erhöhten Blutzuckerspiegel haben (Ketoazidose). Grund dafür ist die Entgleisung des Stoffwechsels durch den Mangel an Insulin.
Der Sensor besteht aus einem mit Gold-Elektroden versetzten Trägermaterial, das mit einem Halbleiterfilm aus Wolframoxid-Nanopartikeln beschichtet wurde. Um die Empfindlichkeit des Sensors zu steigern, fügten die Wissenschaftler noch Silizium hinzu. So erhielten sie eine schwammartige Struktur, in deren Poren sich Azeton-Moleküle verfangen und mit dem Wolframoxid reagieren können. Bei viel Azeton in der Atemluft sinkt der elektrische Widerstand des Materials, und zwischen den Elektroden fließt mehr Strom, was ein entsprechend starkes Signal erzeugt. Bei wenig Azeton ändert sich der Widerstand nicht.
Der Sensor könnte es Diabeteskranken erheblich erleichtern, ihren Blutzuckerwert zu bestimmen. Bisher müssen sie sich in den Finger stechen, um eine Blutprobe zu nehmen.