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Antikörper-Präparat bremst Parkinson-Symptome

Medizin

Antikörper-Präparat bremst Parkinson-Symptome
Antikörper
Das Medikament besteht aus einem Antikörper, der an die Alpha-Synuclein-Aggregate bindet, die Parkinson auslösen. © Gilnature / iStock

Parkinson-Patienten haben unter anderem Probleme, ihre Muskeln zu steuern und können sich daher oft nur noch schwer bewegen. Betroffene, bei denen die neurodegenerative Krankheit schnell voranschreitet, könnten nun von einem neu entwickelten Präparat profitieren. Der Antikörper mindert bei ihnen die Symptome des Bewegungsapparats, wie eine klinische Studie ergab. Das gilt allerdings nicht, wenn die Krankheit langsam voranschreitet. Das neue Medikament Prasinezumab hilft demnach nur einem Teil der Parkinson-Patienten.

Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, bei der sich fehlgefaltete Formen des Proteins Alpha-Synuclein im Gehirn ablagern und zu Nervenschäden führen. Dadurch beeinträchtigt sind auch die Neuronen, die die Muskeln steuern. Im Verlauf der Krankheit entwickeln Betroffene daher oft das charakteristische Ruhezittern und können sich immer weniger gut bewegen. Ein Medikament, das dies effektiv verhindert, gibt es bislang nicht.

Antikörper-Präparat gegen Parkinson im Test

Ein Forschungsteam um Gennaro Pagano vom Roche Innovation Center in Basel hat nun einen neuen Wirkstoff entwickelt. Er besteht aus einem synthetischen Antikörper, der an die Alpha-Synuclein-Aggregate bindet, so dass diese vom Immunsystem erkannt und abgebaut werden können. Wie gut dieses Prasinezumab genannte Antikörper-Präparat wirkt, haben die Forschenden in einer klinischen Studie der Phase 2 mit 316 Parkinson-Patienten getestet. Die Krankheit war bei den Probanden jeweils noch in einem frühen Stadium, schritt jedoch unterschiedlich schnell voran.

Eine erste Auswertung der Daten aller Studienteilnehmer ergab, dass die Erkrankung durch die Behandlung mit dem Antikörper weder geheilt noch merklich aufgehalten wurde. Pagano und seine Kollegen unterteilten die Studienteilnehmer daraufhin in Gruppen, je nachdem, wie schnell die Erkrankung bei ihnen voranschritt. Dabei zeigte sich: Bei Patienten mit schnellem Krankheitsfortschritt traten nach einem Jahr Behandlung mit dem Antikörper-Präparat tatsächlich weniger bewegungsbezogene Parkinson-Symptome auf, wie das Team berichtet. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die ein Placebo erhielt, wurde die Krankheit bei diesen Patienten durch Prasinezumab merklich ausgebremst. Bei Patienten mit langsamem Krankheitsfortschritt hatte die Behandlung mit dem Antikörper hingegen keinen Effekt.

Folgestudien sollen Klarheit bringen

Die Forschenden schließen daraus, dass Prasinezumab vorerst nur für Patienten mit einem schnellen Parkinson-Typ geeignet ist. Bei diesen Personen kann der Antikörper jedoch bewegungsbezogene Symptome deutlich verhindern. In Folgestudien wollen Pagano und seine Kollegen nun prüfen, ob auch Parkinson-Patienten mit langsamem Krankheitsfortschritt von dem Antikörper profitieren können, wenn sie über einen längeren Zeitraum damit behandelt werden. Weitere Studien mit mehr Probanden müssen die Ergebnisse noch bestätigen und zudem klären, ob der Wirkstoff auch für Patienten mit Parkinson in einem späten Stadium geeignet ist.

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Quelle: Gennaro Pagano (Roche Innovation Center Basel) et al., Nature Medicine, doi: 10.1038/s41591-024-02886-y

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