Die Immobilienkrise in den USA
Ein historisches Beispiel für das Platzen einer Immobilienblase liefert die USA, wo seit 2007 eine beispiellose Immobilienkrise tobte, die viele Menschen das Zuhause kostete. Begonnen hatte alles rund um die Jahrtausendwende, als Banken begannen, auch an wenig solvente Kunden Hauskredite zu vergeben. Wenig Einkommen, keine Sicherheiten – das war auf einmal kein Problem mehr, denn die Banken wollten an den Immobilienzinsen verdienen, die insgesamt sehr gesunken waren. Um ihren gewohnten Gewinn einstreichen zu können, mussten sie deutlich mehr Kredite vergeben, und das taten sie auch. Schließlich hatten sie die Immobilie selbst als Sicherheit. In den USA ist es zwar normal, ein eigenes Haus zu haben, doch nicht jeder kann es sich auch leisten.
Die Blase platzt
Nun aber kauften immer mehr Menschen zu teure Häuser und konnten nach einer gewissen Zeit den Hauskredit nicht mehr bedienen. Die Häuser gingen somit in den Besitz der Banken über, die jedoch keine solventen Käufer dafür finden konnten, was den Wert der Häuser massiv nach unten drückte. An dieser Stelle platzt die Blase und an ihre Stelle tritt ein luftleerer Raum: die Differenz zwischen dem gezahlten und dem eigentlichen Wert des Hauses.
Kredite als Wertanlage – ein „faules“ Geschäft
Die Banken hatten nun ein Problem, denn sie bekamen ihr geliehenes Geld nicht zurück und konnten auch die Sicherheiten nicht monetisieren. Ihre Lösung war, die Kredite der Kunden zu Wertpapieren zusammenzufassen und diese als Geldanlage an andere Banken und Anleger zu verkaufen. Dabei handelt es sich augenscheinlich um faule Kredite, doch verschiedene Ratingagenturen bescheinigten den Papieren dennoch ein geringes Risiko. Dadurch, dass die Wertpapiere in die ganze Welt gelangten, wirkte sich die amerikanische Krise weit über die Grenzen des Landes aus.
Die Pleite von Lehman Brothers
Ihren Höhepunkt erreicht die Krise, als Lehman Brothers am 15. September 2008 Insolvenz anmeldet. Die Bank wird vom amerikanischen Staat nicht gerettet, wie es in Deutschland später gemacht wurde. In der Folge wackelt das Finanzsystem der ganzen Welt, zwischen den Banken und den Kunden herrscht Misstrauen. Mit Mühe und Not wurden die Wogen wieder geglättet, doch viele Menschen in den USA haben immer noch mit den Folgen zu kämpfen.
Niedrigzinsen sind längst wieder ein Thema
Es sind gerade einmal zehn Jahre vergangen, als sich die Zinsen in Europa auf einem historisch niedrigen Niveau einpendelten, wo sie seitdem verharren. Die Menschen sollen weniger sparen, sondern mehr Geld ausgeben und damit die Wirtschaft ankurbeln, so der Plan der EZB. Dieser geht auf, denn die niedrigen Zinsen machen es für viele Menschen möglich, sich ein eigenes Haus oder eine Wohnung zu leisten. Der Hauskauf ist regelrecht in Mode gekommen und selbst Personen ohne Eigenkapital bekommen immer öfter einen Kredit.
Die Preise steigen
In der Folge und als das Ergebnis von Angebot und Nachfrage steigen die Preise für Immobilien rasant an. Das wiederum heizt die Nachfrage weiter an, denn angesichts der niedrigen Sparzinsen scheinen Immobilien eine kluge Anlage zu sein. Nicht nur Selbstnutzer, auch Anleger tummeln sich auf den Märkten. Und es wird gerade in den Großstädten immer schwieriger, eine bezahlbare Immobilie zu finden, selbst wenn man einen professionellen Makler wie die City Immobilienmakler GmbH in Hamburg engagiert. Diese Entwicklung lässt manche Experten befürchten, dass auch in Deutschland eine Immobilienblase entstanden ist, die platzen könnte.
Haben wir eine Immobilienblase?
Eine Immobilienblase wurde dadurch charakterisiert, dass Käufer deutlich mehr für Immobilien bezahlen, als diese eigentlich wert sind. Die Kredite sind also nicht durch den Wert des Hauses abgedeckt. Eine Faustregel besagt, dass eine Immobilie dann zu teuer ist, wenn ihr Kaufpreis teurer als 30 durchschnittliche Jahreskaltmieten ist. Bei vielen Häusern und Wohnungen ist das schon der Fall.
Platzt die Blase?
Zu Problemen kann es kommen, wenn die Zinsen wieder deutlich steigen und die Käufer nur noch teurere Anschlussfinanzierungen bekommen, die sie nicht stemmen können. Eventuell sind sie dann zur Zwangsversteigerung gezwungen. Wenn gleichzeitig mehr Wohnraum entsteht und Käufer nicht mehr bereit sind, die hohen Preise zu zahlen, dann kommt es zu Leerständen und einem fortschreitenden Preisverfall. Dieser Preisverfall kann bei Verbrauchern und Banken zum finanziellen Ruin führen. Ob es in Deutschland wirklich dazu kommt, kann niemand mit Sicherheit vorhersagen, auch wenn Experten sich als Orakel versuchen.
Was können Verbraucher jetzt tun?
Ob es ein günstiger Moment ist, eine Immobilie zu kaufen, ist eine individuelle Entscheidung. Wer die Raten locker bedienen kann und ausreichend Eigenkapital hat, kann von den niedrigen Zinsen profitieren. Wer sich ohnehin verändern und seine Immobilie veräußern wollte, der sollte jetzt die Chance nutzen und einen Höchstpreis erzielen. Für Mieter ist die Lage in den Großstädten angespannt, viele weichen in die Randgebiete aus. Diese erhalten dadurch jedoch eine Aufwertung, wovon alle profitieren. Wer eine gute Wohnung gemietet hat, sollte sie behalten, wer etwas Neues sucht und nicht Bezahlbares findet, kann sich in einer neuen Region umsehen.