100 Jahre alt zu werden, ist keine Seltenheit mehr. Experten rechnen sogar damit, dass jedes zweite heute geborene Baby dieses Alter erreichen wird. Daher wollten US-Forscher der Iowa State University in Ames wissen, was Hochbetagte glücklich und was sie unzufrieden oder sogar depressiv macht. Dazu befragte das Team um Jennifer Margrett und Alex Bishop 158 Menschen, die 100 Jahre alt und 78, die mindestens 80 Jahre alt waren.
Bei beiden Gruppen trug vor allem das Denken an frühere Erfolge und Glücksgefühle zur Zufriedenheit bei. Depressiv machte die 100-Jährigen vor allem das Ausgeliefertsein ans Pflegepersonal und das Wissen, dass ihre restliche Lebenszeit sehr begrenzt ist. Außerdem sorgten sie sich stark um die Zukunft der Welt. Die 80-Jährigen belastete besonders der zunehmende Kontrollverlust und die abnehmende Fähigkeit, Probleme lösen zu können. Erstaunlicherweise hatten weder materielle Güter noch der Intellekt Einfluss auf Glück oder Unglück.
Aufgrund ihrer Ergebnisse schlagen die Wissenschaftler vor: Bei der Betreuung alter Menschen sollte man die Erinnerung an vergangene positive Erlebnisse gezielt wach halten.