VOLLTREFFER Der Münchner Theodor Hänsch bekommt am 10. Dezember den Physiknobelpreis. Zusammen mit den US-Amerikanern Roy Glauber und John Hall wird er für grundlegende Beiträge zum Verständnis der Natur des Lichts ausgezeichnet. Hänsch hat eine Messmethode entwickelt, mit der man die Frequenz von Laserlicht erstmals exakt bestimmen kann. Wir bei bild der wissenschaft freuen uns über diese Auszeichnung für Hänsch. Wir freuen uns aber auch über den Riecher, den die Redaktion – vor allem unsere Autorin Brigitte Röthlein – vor Jahren bewies: In der Oktoberausgabe 2002 porträtierte sie Hänsch in der Titelgeschichte „Neue Macht über das Atom” so treffend, dass wir uns entschlossen haben, diesen Artikel nochmals abzudrucken (ab Seite 52). Er wird dem jetzigen Nobelpreisträger auf geradezu frappierende Weise gerecht. Dem Porträt voraus geht ein aktueller Zweiseiter über Theodor Hänsch – von derselben Autorin.
Seit 1985 ging der Nobelpreis an 9 Physiker, die in Deutschland ausgebildet wurden. Zur Erinnerung: In den 84 Jahren von 1901, dem ersten Jahr der Vergabe, bis 1984 gab es „nur” 14 deutsche Physiknobelpreisträger. So viel zur Misere der Wissenschaft hierzulande. Hänsch selbst hält die Arbeitsbedingungen bei der Max-Planck-Gesellschaft für sehr gut, ja sogar für besser als in den USA. Das zeigt einmal mehr, dass wir gut daran tun, die Beschreibung der Wissenschaftslandschaft Deutschlands nicht nur Funktionären zu überlassen, die sich qua Amt zu beklagen haben.
Originelle Ansätze, die unsere Wissenschaftskultur neu dimensionieren, gibt es inzwischen reichlich. Jüngstes Beispiel ist der „Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft”. Ab 2006 zeichnen der SAP-Mitgründer Klaus Tschira und die Studienstiftung des deutschen Volkes Wissenschaftler aus, die ihre Prädikats-Doktorarbeit allgemein verständlich darzustellen vermögen. bild der wissenschaft veröffentlicht die ausgezeichneten Arbeiten in einem eigens produzierten Supplement. Mehr zu diesem Projekt können Sie der gegenüberliegenden Seite entnehmen.