Der Max-Planck-Forschungspreis für Chemie geht an Horst Kessler vom Institut für organische Chemie und Biochemie der Technischen Universität München. Er erhält ihn für seine Beiträge zur Strukturaufklärung medizinisch bedeutsamer Makromoleküle mit Hilfe der NMR-Spektroskopie. Aus seinem Labor stammt Cycolsporin, das bei Organtransplantationen verhindert, dass das Spenderorgan abgestoßen wird. Der zweite Preisträger auf diesem Gebiet, der belgische Chemiker Frans Carl de Schryver, wird für seine grundlegenden methodischen Beiträge in der Synthetischen Makromolekularen Chemie ausgezeichnet. Schryver hat der Einzelmolekülspektroskopie zum Durchbruch verholfen, die das Verhalten eines einzigen Moleküls messen kann.
Mit dem Max-Planck-Forschungspreis für Geisteswissenschaften werden Adolf Hoffmann und Benedict Moldovanu geehrt. Hoffmann leistete am Archäologischen Institut Istanbul bedeutende Arbeiten zur antiken Baugeschichte und zur Erforschung und Rekonstruktion antiker Bauten. Moldovanu entwickelte an der Universität Mannheim an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Theorien zum Mechanismus und zur Funktionsweise von Auktionen und der Auswirkung von Wettbewerben auf die freie Wirtschaft.
Der Max-Planck-Forschungspreis für Ingenieurwissenschaften geht an Gérard Maugin, Professor an der Université Pierre et Marie Curie in Paris. Er erhält ihn für bahnbrechende Arbeiten in der Kontinuumsphysik, der Theorie zur makroskopischen Beschreibung ausgebreiteter Materie, deren Anwendungsmöglichkeiten von der Berechnung von Stoffeigenschaften bis zur Modellierung dynamischer biologischer Systeme reichen.
Den Max-Planck-Forschungspreis für Mathematik und Informatik erhalten Andreas Griewank vom Institut für Wissenschaftliches Rechnen der Technischen Universität Dresden und Felix Otto vom Institut für Angewandte Mathematik der Universität Bonn. Griewank bekommt den Preis für seine grundlegenden Beiträge in der Software-Entwicklung der Automatischen Differentiation, mit der sich zum Beispiel die Wettervorhersage optimieren lässt, Otto für seine Erkenntnisse auf dem Gebiet der partiellen Differentialgleichungen und ihre Anwendung zur Modellierung physikalischer Prozesse insbesondere in den Materialwissenschaften. Mit seinen Gleichungen lassen sich Naturphänomene berechnen, etwa wie stark eine Ölquelle sprudelt.
Den Max-Planck-Forschungspreis für Physik teilt sich Frank Arnold vom Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg mit zwei Forschern: Igor Kukushkin von der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau und Matthias Robert Scheffler vom Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin.