Komplexe Präzisionsmaschinen gab es in China bereits von mehr als 2.500 Jahren. Das legt ein in einem altchinesischen Grab entdeckter Jadering nahe: Die gebogenen Rillen des aufwändig verzierten Schmuckstücks sind so gleichmäßig und präzise geschnitzt, dass sie kaum von Hand gearbeitet sein können, hat ein amerikanischer Physiker herausgefunden. Seine Untersuchungen schildert Peter J. Lu von der Harvard-Universität in Cambridge in der Fachzeitschrift Science (Bd. 304, S. 1638).
Bisher vermuteten Forscher, dass die Zierschnitzereien auf Jadesteinen aus dem alten China entweder mit der Hand oder mit recht simplen Maschinen, die nur eine einzige Bewegung vollziehen konnten, gefertigt wurden. Die Gleichmäßigkeit und Exaktheit der spiraligen Rillen auf dem von Lu untersuchten Jadering lassen jedoch vermuten, dass für die Herstellung eine weit komplexere Maschine aus mindestens zwei zusammenarbeitenden Einheiten verwendet wurde. Das Gerät muss auf sehr präzise Weise rotierende und lineare Bewegungen miteinander verbunden haben ? möglicherweise, indem eine Graviernadel über einer Drehscheibe aufgehängt wurde.
Die bisher frühesten Belege für komplexe zusammengesetzte Maschinen, die unterschiedliche Bewegungen genau vereinen konnten, stammen aus dem ersten Jahrhundert nach Christus. Die Grabbeigabe mit einem Durchmesser von 27 Millimetern kommt jedoch aus der so genannten Frühlings- und Herbst-Periode, die von 771 bis 475 vor Christus dauerte, und ist damit deutlich älter.
ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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