Der frühe Mensch hat das Feuer bereits vor etwa 790.000 Jahren kontrolliert genutzt. Das legen Überreste von verbranntem Samen, Holz und Feuerstein an einer Fundstelle namens Gesher Benot Ya?aqov in Israel nahe. Die gehäufte Ansammlung der Materialien deutet darauf hin, dass die Menschen das Feuer damals bereits in einer Feuerstelle bändigten, berichten israelische Archäologen in der Fachzeitschrift Science (Bd. 304, S. 725).
Die Frühmenschen der so genannten
Acheuléen-Periode hatten in der Feuerstelle sechs verschiedene Hölzer verfeuert. Davon stammten drei von den essbaren Pflanzen Olive, wilde Gerste und wilde Traube. Das fanden Naama Goren-Inbar von der
Hebräischen Universität in Jerusalem und seine Kollegen bei der Analyse der verbrannten Überreste heraus. Der Großteil des an der Stelle gefundenen Holzes und Feuersteins aus der selben Zeitperiode war allerdings unverbrannt. Auch daraus schließen die Forscher, dass es sich eher um ein kontrolliertes als um ein natürliches Feuer handelte.
Die frühen Beherrscher des Feuers könnten zu Homo erectus, Homo ergaster oder zum archaischen Homo sapiens gehört haben, schreiben die Archäologen. Die Bändigung des Feuers führte einst vermutlich zu einschneidenden Fortschritten bei der Menschwerdung. Mit der Kontrolle des Feuers wandelten sich das Verhalten, die Ernährung und das soziale Leben.
Die bisher ältesten Nachweise für kontrolliertes Feuer sind etwa 500.000 Jahre alt und stammen aus Afrika und Europa. Es gibt zwar noch ältere fossile Überreste mit Brandspuren, doch vermuten Forscher bei diesen jedoch, dass sie auf natürliche Ursachen wie etwa Buschbrände zurückgehen.
ddp/bdw ? Cornelia Pfaff