Auf einer Skala mit einem Maximum von 25 erreichten die Bürger Venezuelas den Top-Wert von 18.4, als es um ihren allgemeinen Nationalstolz ging. Auf Platz zwei folgten hier die US-Amerikaner mit 17.7 Punkten. Dicht dahinter platzierten sich Australien, Österreich, Südafrika, Kanada, Chile, Neuseeland und Israel. Ähnliche Resultate zeigten sich bei der Frage nach der Identifikation mit speziellen nationalen Erfolgen, denn hier punktete die USA vor Venezuela am stärksten. Danach reihten sich erneut Australien und Österreich ein.
Als Erklärung für den Patriotismus der Amerikaner und Venezolaner führen Tom Smith und Seokho Kim vom nationalen Meinungsforschungszentrum der Universität Chicago deren koloniale Vergangenheit an. In politischen Konflikten hätten diese relativ neuen Länder ihre nationale Identität entwickeln können. Beim Vergleich der Resultate aus den neunziger Jahren mit den aktuellen Ergebnissen zeigte sich außerdem, dass terroristische Anschläge in den USA und Australien das Nationalgefühl eher gestärkt haben.
Ganz unten auf der weltweiten Patriotismus-Skala befindet sich Deutschland, wobei sich die Menschen aus den neuen Bundesländern noch weniger stolz zeigten als die Westdeutschen. Wenig Nationalgefühl empfinden außerdem Letten, Schweden, Slowaken, Polen, Taiwaner, Franzosen und Schweizer. Möglicherweise identifizierten sich insbesondere junge Europäer genauso stark mit ihrem Kontinent wie mit ihrem eigenen Land, erklären Smith und Kim den schwächeren Nationalstolz in Europa. Außerdem sei Patriotismus in Ländern wie Deutschland aufgrund der Vergangenheit negativ besetzt.