Dazu verglichen sie die Größe des Gehirns und der Augenhöhlen ? welche einen Rückschluss auf die Größe der Augäpfel zulassen ? von 55 Schädeln aus zwölf verschiedenen Regionen der Erde, die aus dem 18. Jahrhundert stammen. Zudem verglichen sie diese Daten mit der Herkunft nach Breitengraden und den jeweils dort herrschenden Lichtverhältnissen. In die Berechnung der Lichtverhältnisse flossen die absolute Sonnenscheindauer, die abnehmende Tageslänge mit zunehmendem Breitengrad sowie die absolute Länge der Tage ein. Das Ergebnis: Die Menschen haben sich an die dunkleren Bedingungen angepasst. So haben die Schädel aus sehr weit südlich und nördlich gelegenen Gebieten größere Augenhöhlen als die von Menschen, die am Äquator leben.
Eine andere Erklärungsmöglichkeit für diesen Unterschied könnte eine dickere Fettschicht rund um die Augen sein, die als eine Art Kälteschutz dient. Die Wissenschaftler schließen das jedoch aus, ebenso wie die Abstammung aus einer bestimmten Volksgruppe oder den Body-Mass-Index als entscheidenden Faktor. Vielmehr scheint sich dieses Merkmal als wichtige Anpassung erwiesen zu haben ? Menschen mit großen Augen hatten es wahrscheinlich leichter bei der Partnerwahl und konnten sich entsprechend mehr fortpflanzen und ihre Gene weitergeben.