Kinder, die – nach einer Formulierung des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung – “nicht den gesellschaftlichen Vorstellungen von Bildungsfähigkeit und Normalität entsprechen”, sollen nicht mehr an Sonderschulen sondern ganz normal an Realschulen oder auch Gymnasien unterrichtet werden. Das ist der Kern des Inklusionsgedankens. Doch mit der Umsetzung der Integration besonders förderungsbedürftiger Schüler tut man sich hierzulande schwer. Denn nur ein Viertel der rund 500 000 betroffenen Kinder besucht eine Regelschule, die anderen lernen an Sonderschulen. Und: Deren Anteil ist seit 2009 nicht gesunken. Dabei beweisen wissenschaftliche Studien, dass Förderkinder an Regelschulen häufig bessere Leistungen erzielen. Woran aber liegt es dann, dass die Inklusionsbemühungen bisher weitgehend ins Leere laufen?
Die Gründe dafür sind vielfältig, hat Kortmann bei ihren aufwendigen Recherchen für die Septemberausgabe von bild der wissenschaft herausgefunden. Nur zwei Beispiele: Die meisten Regelschulen sind nicht dafür ausgelegt, den unterschiedlichen Beeinträchtigungen der Kinder gerecht zu werden und die Lehrer sind für einen entsprechenden Unterricht bisher nur unzureichend ausgebildet. “Da liegt”, so Kortmann, “noch einiges im Argen.” Aber in ihren Gesprächen mit Forschern, Pädagogen und Psychologen hat die Autorin auch Wege aufgezeigt bekommen, wie inklusiver Unterricht funktionieren und von Erfolg gekrönt werden kann. Würden die Konzepte, die sie in ihrem Artikel ausführlich beschreibt, umgesetzt, könnte man möglicherweise künftig ganz auf Sonderschulen verzichten.
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